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Forum: "#Covidioten"
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 | Na gut, dann |  | von: janne60

erstellt: 09.09.2020 18:29:59 |
fühle ich mich mal angesprochen: Der Vergleich des Verstandes mit einer Waffe mag unpassend sein (dafür ist der Spruch auch nicht von mir, ich habe ihn zitiert, ich würde ihn Dieter Hildebrandt zuordnen, weiß es aber nicht sicher). Den Spruch ansich finde ich witzig, er ist natürlich ironisch und provokant. Unabhängig davon sagt er inhaltlich das aus, was ich über die derzeitige Diskussions-, Gesprächs- und Demonstrationskultur denke: Sachlich ist irgendwie out Andere Meinungen gelten lassen ist irgendwie out respektvoller Umgang miteinander ist irgendwie out Mal in Ruhe über etwas nachdenken ist irgendwie out Mal jemandem zuhören ist ebenfalls out. Stattdessen wird aufeinander rumgehackt, gepöbelt, es werden permanent Schuldige gesucht, Aggression bricht sich Bahn, die Ordnung gerät aus den Fugen, Gesetze werden gebrochen............... Da darf man schon am Verstand einiger Menschen zweifeln, oder nicht? Vielleicht haben sie ja sogar eine Menge Verstand, setzen ihn aber nicht ein - was im Ergebnis auf dasselbe rauskommt. |
 | Im Sinne ... |  | von: dafyline

erstellt: 09.09.2020 19:30:38 |
FÜR Lehrende und Lernenden wäre es sicher sinnvoll, vernünftige Maßnahmen zu diskutieren, auch wenn sie Einzelnen nicht immer sehr angenehm erscheinen oder sind. Lehrende haben Vorbildwirkung - das sollte allen im Bewusstsein verankert bleiben. Es geht - meiner Meinung nach - nicht an, Maßnahmen der Behörde deswegen zu kritisieren, weil sie einem selbst nict passen. Der Uraltspruch "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" hat nach wie vor Geltung. "Aufruf zu vorsichtigem Umgang mit etwas; Ermahnung zu vorsichtigem Verhalten gegenüber jemandem." https://www.phraseo.de/phrase/vorsicht-ist-die-mutter-der-porzellankiste/
Und: Wenn etwas passiert (sprich Infektionen), wird ein "Schuldiger" gesucht - welche Lehrenden möchten das auf sich nehmen? Und eventuell folgende Konsequenzen durch Vorgesetzte? Also und darunter ein fröhliches Lächeln (tut der eigenen Seele gut und das Gegenüber spürt ein ehrliches empathisches Lächeln) |
 | @janne60 |  | von: halb27

erstellt: 09.09.2020 19:33:21 geändert: 09.09.2020 19:51:17 |
Du hattest den Spruch gar nicht losgetreten, nur ergänzt. Du hast ihn eigentlich auch gar nicht verwendet, wohl aber haben ihn viele sinngemäß aufgegriffen und genutzt. Das war schon ein 'Herziehen über Andersdenkende'. Was Du ansonsten geschrieben hast, ist ja gerade das, worum es geht. Wenn wir wollen, das sich unsere Gesellschaft nicht auseinanderdividiert, sollten wir unsererseits nicht Positionen verfestigen und alle Andersdenkenden wie Idioten, Verschwörungstheoretiker oder Rechte behandeln. Dass man nicht mit jeden reden kann oder sollte, ist davon unbenommen. @dafyline: Lehrkräfte haben die Maßnahmen umzusetzen. Da gibt es doch wohl gar keinen Spielraum. Ich habe hier auch noch niemanden gesehen, der mit den Maßnahmen nicht einverstanden wäre, außer dass wohl einige es lieber gesehen hätten, wenn die Schulen nach den Ferien keinen oder nur einen eingeschränkten Betrieb aufgenommen hätten. |
 | Wer sieht hier Unschönes nur bei der Gegenseite? |  | von: hesse

erstellt: 09.09.2020 20:13:52 |
Ich habe hier keinen Anhalt dafür gefunden, daß alle Andersdenkenden wie Idioten behandelt werden - und deswegen macht uwmich es sich m.E. mit dem, was er geschrieben hat, eben doch zu einfach. Was sich manche Leute, die gegen Maßnahmen der Regierung demonstrieren, fragen lassen müssen, ist, worum es ihnen geht. Eltern, die auf solchen Demonstrationen ihre Kinder "Lügenpresse" skandieren lassen, Leute, die Schilder mit Politikern in Sträflingskleidung hochhalten, sind doch diejenigen, die das "Unschöne" nur bei der "Gegenseite" sehen. Solche Leute disqualifizieren sich selbst - folglich sind sie für mich auch keine ernstzunehmenden Gesprächspartner, denn ein Gespräch wollen sie ja auch gar nicht, sondern nur die Bestätigung ihre kruden, z.T. menschenverachtenden Ansichten. Respekt und Empathie scheinen für sie Fremdwörter zu sein. LG Hesse |
 | andere Meinungen |  | von: fruusch

erstellt: 09.09.2020 21:59:00 |
müssen diskutiert werden, das ist völlig klar. Wollen das die #Covidioten? Nein, für sie gibt es nur ihre eigene Meinung, alles was davon auch nur ein Iota abweicht, ist der Feind und muss mit allen Mitteln brutalstmöglich bekämpft werden. Das sind die Menschen, die ohne mit der Wimper zu zucken auf Corona-Demos von Liebe reden, und dabei Plakate voller Hassparolen hochhalten. Wollen wir "Guten" das? Ja, aber nicht jede Hassparole, nicht jede verwirrte Verschwörungsideologie ist eine Meinung, über die man diskutieren kann und sollte. Wie soll man auch mit jemandem diskutieren, der allen Ernstes davon überzeugt ist, dass Angela Merkel jeden Abend im Führerbunker sitzt und das Blut extra für sie gefolterter Kleinkinder trinkt, um unsterblich zu werden? Wie soll man mit jemandem über die (Un)Vernunft von Coronaregeln diskutieren, der wie die Reichsbürger den deutschen Staat und alle seine Gesetze rundheraus ablehnt, weil er einfach nicht kapieren will, dass das Deutsche Reich schon seit über 75 Jahren Geschichte ist? Über faktenbasierte Meinungen, wie die von dir @halb27 oder dir @amann, da kann man trefflich diskutieren und (sachlich) streiten. Wir sind uns auf der Basis einig, dass wir zwar gelegentlich überspitzen, aber hauptsächlich fair bleiben, und auf faktenbasierter sachlicher Grundlage arbeiten. Dass wir aus den selben Fakten unterschiedliche Schlüsse ziehen - das ist einer Diskussion würdig. Wenn jemand aber grundsätzlich alles faktenbasierte Wissen ablehnt und durch seine zusammengelogenen wirren Geschichten und Ideologien ersetzt (Theorien sind das keine, dazu bräuchte es Fakten), dann gibt es keinerlei Grundlage für eine Diskussion. Und so jemand hat sich in meinen Augen komplett disqualifiziert, seine "Meinung" muss nicht ernst genommen werden. Sie darf es nicht einmal, denn wenn man das tut, dann weicht man die Grenzen der Vernunft und des Anstandes immer weiter auf. Es soll ja Parteien in Deutschland geben, die genau diese Verschiebung tagtäglich betreiben, und das leider mit Erfolg... Das heißt nicht, dass verzweifelte Kneipenbesitzer automatisch mit randalierenden Nazis gleichzusetzen wären. Wer auf seinen Demos aber nichts dagegen unternimmt (oder es sogar fördert), dass auch Nazis mitlaufen und dadurch Gehör für ihre Hassparolen bekommen, der macht sich mitschuldig. |
 | einer meiner Freunde war bei der Berliner Demo dabei. |  | von: amann

erstellt: 10.09.2020 20:55:12 geändert: 10.09.2020 20:57:12 |
Ich stimme nicht allen seinen politischen Urteilen zu, aber ich kenne ihn als einen reflektierten, ehrlichen, sachlich denkenden und argumentierenden Menschen. Zwischen ihm und der Art, wie die "Covidioten" beschrieben werden, gibt es nichts gemeinsames. Er beschrieb uns die Berliner Demo so, dass die Veranstalter pausenlos zum Einhalten von Abständen aufriefen, dass die Menschen auch Abstand hielten und eine lockere friedliche Stimmung mit Kinderwagen und entspannten Polizisten herrschte, wo ganz vereinzelt mal eine Gruppe von Reichsflaggenträgern durchlief - die Journalisten mussten sich sehr anstrengen, um die Bilder zu kriegen, die wir seither in allen Bildmedien sehen. Die Rechten und Reichsbürger hatten ihre eigenen Veranstaltungen an anderen Orten, die übrigens im Gegensatz zu der Querdenken-Demo niemals verboten wurden. Nur wer die Zeitung sehr genau liest, stellt fest, dass dies auch berichtet wurde. Mein Eindruck ist, dass seitens SWR, FAZ, Spiegel und Co. sehr sorgfältig formuliert wird, um sachlich unangreifbar zu bleiben, aber dennoch die gewünschte Wirkung auf die Leser zu erzielen, dass die Demonstranten irgendwie alle rechts seien. In Kommentaren und den vielen Wutbeiträgen auch hier kommt nichts mehr von der Sachlage an, leider differenzieren auch Bundespräsident und Bundestagspräsident nur sehr zaghaft. Mit fällt auf, dass die tatsächlich genannten Argumente der Querdenken-Demo nirgendwo zitiert werden. Auch was ich hier im Forum las, lässt mich vermuten, dass nur wenige je einen Text von Ballweg, Joannidis oder Prof. Bhakdi gelesen haben. Irre ich mich? Werde ich nun unter die Verschwörungstheoretiker eingeschubladet? Es ist nix Verschwörung, sondern schon immer so gewesen, dass man im politischen Streit am bequemsten fährt, wenn es gelingt, den Gegnern ein Image anzuhängen, das die inhaltliche Auseinandersetzung überflüssig macht. Beispiele: "Freiheit oder Sozialismus" 1976, "Atomkraftgegner überwintern bei Dunkelheit mit kaltem Hintern" in den 80ern. Nunmehr stützen die ÖR-Medien fast vollständig die Regierungslinie (das wäre alles kein Problem, gäbe es nicht diese Gesetze und Verordnungen, die Grundrechte einschränken) und versuchen daher die Regierungskritiker als rechts oder psycho oder assi darzustellen. Bitte lest die Zeitung und hört die Nachrichten genauer! U.U. muss man auch noch medizinische Kenntnisse aufbauen, z. B. https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/gesundheitsaemter-corona-tests-101.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE |
 | @ fruusch |  | von: hesse

erstellt: 11.09.2020 14:32:17 |
Ganz meine Rede. LG Hesse |
 | @amann |  | von: halb27

erstellt: 11.09.2020 20:55:15 geändert: 11.09.2020 20:59:05 |
Auch ich bedanke mich für die Info. Wenn das auch nur zu 50% so stimmt, ist das ja schier unglaublich. Ich habe mich auch schon gefragt, ob man sich nicht mal mal so eine Demo ansehen sollte, denn die Bilder in den Medien, wo ständig übelste Typen gezeigt werden, schienen mir in der gezeigten Form schon nicht voll glaubwürdig. Ich bin Billigigkeiten in den Medien durchaus gewöhnt. Als die Reproduktionszahl populär wurde, hatten einige 'Querdenker' schnell gefunden, dass dann der Lockdown gar niicht nötig war, denn die berechnete Reproduktionszahl lag bereits vor dem Lockdown knapp unter 1. Das galt dann allen Ernstes als widerlegt, weil die Leute bereits vorher vorsichtig waren und auch einige wenige Maßnahmen angeordnet waren. Und diese 'Widerlegung' wurde dann in den Medien breitgetreten. Nur: Haben die, die so argumentierten, das Denken eingestellt? Denn damiit haben sie doch nur weitere Argumente geliefert, dass der Lockdown unnötig war. Keiner hat den naheliegenden Schluss gezogen, dass die berechnete Reproduktionszahl grober Unfug ist. Es hat sich wiederholt gezeigt hat, dass sie im Widerspruch zur Realität steht. So ist sie beim Tönnies-Ausbruch enorm gestiegen, obwohl sie ja deutschlandweit die Ansteckung abbilden soll. Der Tönnies-Ausbruch, so schlimm er war, kann aber nicht stante pede sofortigen Einfluss auf die deutschlandweite Ansteckungsrate haben. Das war im Verlauf der Dinge nachgelagert zu befürchten, ist aber zum Glück auch nicht eingetreten. |
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