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Forum: "Die Pisa-Studie. Meinungen und Kritik."
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| Weltwissen der Siebenjährigen | | von: poni
erstellt: 06.11.2005 21:12:36 |
wenn man sich mit Kindern außerhalb der Schule oder des Kindergartens so beschäftigt, dass man sie machen läßt, was sie wollen und sie dabei beobachtet, wird man feststellen, dass doch noch so viele kleine und junge Kinder die Erforscher der Welt schlechthin sind und lernen und lernen und lernen........
Seitdem ich völlig stressfrei mit Kindern zwischen 4 und 8 Zeit verbringen darf, ohne Leistungsdruck, mit der Möglichkeit, auf ihre Interessen einzugehen, habe ich so viel dazugelernt!!! Und die Kinder auch von mir, weil ich es genieße, selber neugierig wie ein Kind sein zu dürfen und gleichzeitig auch alles hergeben kann, was ich weiß und kann, wenn es angesagt ist. Wie kriegt man diesen kindlichen Eifer kaputt? Ich versteh es nicht.
Das sollte man von den Pisa-Siegern (jedenfalls meinen Lieblingssiegern) lernen: die besten Pädagogen, die besten Leute schlechthin gehören in den Anfang!!! Was man am Anfang vergeigt, lässt sich nur schwer wieder hinbiegen. Wie wahr!!!!
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| vorbildfunktion | | von: rolf_robischon
erstellt: 06.11.2005 21:36:52 |
lieber kfmaas, klingst du verbittert?
das mit dem vorbild sehe ich so: wenn ich mit kindern auf gleicher augenhöhe kommuniziere, wenn ich mit ihnen rede wie ein lern- und arbeitspartner und sie erleben, dass sie mich fragen können, dass ich sie verteidige, das ich für sie türen aufhalte oder zeige, wo welche sind, dann passen allmählich ihre verhaltensweisen und meine zusammen. die sprechweisen fangen an sich zu ähneln. die kinder und ich, wir können uns verständigen.
und das mit den problemen: probleme zu finden ist wirklich noch nicht lernen. erst, damit umzugehen, sich damit auseinandersetzen zu können, möglichkeiten zu finden. das ist lernen.
haben lehrer, die wissen "weitergeben", die schülern anweisungen und aufträge geben und sie kontrollieren, die all das "zu ihrem besten" tun, eine ganz andere denkweise? |
| Habe versucht alle Beiträge des Forums zu lesen und | | von: silberfleck
erstellt: 06.11.2005 21:38:59 |
möchte folgendes anmerken:
Ist die neue Pisa Studie wirklich über Ländergrenzen hinweg einfach so zu vergleichen? Statistisch ist es doch ein Unding, da ja nicht alle für den Testerfolg verantwortlichen Faktoren berücksichtigt werden. Mit solchen Statiskiken kann man auch beweisen, dass der Geburtenrückgang auf den Rückgang der Störche beruht!
Die Anzahl der getesteten Schülern scheint statistisch nicht ausreichend zu sein.
Man kann eigentlich Pisa 1 und 2 nur dann vergleichen wenn es die gleiche Klientel wäre oder?
Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass unser Bildungssystem verbessert werden müsste, aber das würde Geld kosten und das will in D scheinbar keiner in die Bildung stecken.
Was die Kigas angeht, bin ich etwas anderer Meinung als einige Kollegen hier. Meiner Meinung nach sind sie nicht dazu da, alle Eigenschaften zu fördern oder zu formen, die Lehrer erwünschen.
Das erinnnert mich an meine Kindheit: Ich habe keinen Kindergarten besucht und meine Eltern mussten sich vor der Einschulung anhören, dass "solche" Kinder es in der Schule viel schwerer hätten. Hatte ich aber nicht!
Ich bin sogar völlig dagegen, die Kigas so zu verschulen, wie es zur Zeit passiert.
Kinder, die viel im Freien sind und sich mit der Natur beschäftigen erhalten viele wunderbare Anregungen und lernen sehr viel, außerdem ist Bewegung und Gesundheit doch wohl eines der wichtigsten Güter.
Die Regeln, die hier angesprochen wurden wie Geduld, Ausdauer, Rücksichtnahme oder auch Höflichkeit lernen Kinder im Spiel und im täglichen normalen Leben, vor allem in der Familie. Wenn sie es dort nicht lernen, können wir es ihnen vorleben und/oder ihnen erklären, warum es wichtig ist, aber ohne Vorbild zu sein, wird sich nichts verändern.
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| @janneke | | von: beca
erstellt: 07.11.2005 07:49:47 geändert: 07.11.2005 07:53:04 |
"...Unterricht ist vor allem dann Gewinn bringend für beide Seiten, wenn er in einem angenehmen Klima der gegenseitigen Sympathie und des Respekts stattfindet.
Viele Lehrer in Deutschland erwarten Respekt genauso wie regelmäßige Gehaltszahlungen. Haben einige wirklich vergessen, dass man sich Respekt verdienen muss? Dass ich selber Respekt nur bekommen kann, wenn ich auch andere - und vor allem meine Schüler - respektiere?"
Dem stimme ich uneingeschränkt zu, nur ist das mit der Gegenseitigkeig allein nicht getan. Ich bilde mir ein von meinen Schülern akzeptiert und respektiert zu werden, oder besser - ich bin mir sicher, dass sie mich mögen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie immer die Umgangsformen so einhalten wie gewünscht. Es schein uncool zu sein, wenn man aufmerksam zuhört oder gar alles mit macht. Es gefällt mir auch nicht, wenn einige meiner Schüler mir zu liebe etwas tun. Für mich sollen sie nicht lernen. Sie sollen auch nicht mir zum Gefallen nur stumpfsinnig mitschreiben was ich diktiere. Sie sollen verstehen! und dann das schreiben was sie verstanden haben. Aber das stößt oft auf großes Unverständnis und ruft bei einigen (vielleicht auch nur denkfaulen) eine Trotzreaktion hervor - wie: "dann schreibe ich eben nichts". Das sind dann die Momente, wo ich nicht weiß, wie ein junger Mensch so demotiviert sein kann.
Auch die Reaktion von einigen Schülern, als ich auch meinem "Vorleben" erzählte (ich bin Dipl.Ing für Nachrichtentecnik - also Quereinsteiger und komme aus der Entwicklungsabteilung eines Betriebes für elektromed. Gerätebau) war vielsagend: "Da waren sie doch was anständiges, wie konnten sie nur zu so einem Scheißjob wechseln?"
So viel zum Ansehen des Lehrerstandes.
Ich hoffe, dass ich meinen Beitrag dazu leisten kann dies zu verbessern. Denn ich erinnere mich gern an meine Schulzeit und meine Lehrer. |
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