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Forum: "bildungsarbeit"
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| @rhauda | | von: ines
erstellt: 19.01.2006 22:24:24 |
schon mal darüber nachgedacht, dass es bestimmten Schülern und Schülerinnen unangenehm ist, mit Lehrern außerhalb einer rein sachlichen und fachlichen Ebene zu kommunizieren?
Die WOLLEN das nicht. Die sehen Schule als gegenseitiges Geben und Nehmen: Sie geben Arbeit, und nehmen die Angebote der Lehrkräfte.
Ja, rhauda,habe ich. Es kommt auch vor und das nicht zu selten. Wenn ich aber, mal so frei von der Leber weg, über meine Entwicklung als Lehrerin schreibe, dann sind die Schüler die eine intensive Beziehung zu mir gesucht haben, merklich presenter.
Das heißt jetzt nicht, dass es nur positive Beziehungen waren - denn Schüler die dich beschimpfen empfinde ich im Nachhinein nicht als angenehm, aber auch sie sind extrem present. @fuxl...und da habe ich auch nicht immer die "superpädagogische Handhabe" sofort bereit...
Die Schüler die du beschreibst existieren auch in meinem Lebenslauf, aber sie sind nicht nachhaltig. Diese Aussage beinhaltet aber keinen automatischen Umkehrschluss. (Manch einer dieser "Wissenskunden" erinnert sich vielleicht gerade an mich.)
Ja, rhauda wir haben eine große Bandbreite (nur um dieses Wort nochmals zu strapazieren) und so ist es gut, dass wir alle individuell reagieren.
lg ines
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| hallo miro | | von: rolf_robischon
erstellt: 19.01.2006 22:31:44 |
glaubst du sowas wirklich?
sandkastenspiel?
meine mögliche reaktion?
wenn ein kind aufmerksamkeit sucht, braucht es aufmerksamkeit. fertig.
das ist alles.
(ruth cohen: störungen sind wichtig und haben vorrang)
zur bildungsarbeit
das hier wurde mir eben als e-mail geschickt:
19.01.2006
Lieber Rolf Robischon,
ich bin seit xx Jahren Lehrerin und nach vielem Nachdenken über meine Arbeit nun bei Offenem Unterricht "angekommen". Zu meinem großen Glück, denn nie war meine Arbeit einerseits so spannend und andererseits so frei von negativem Stress wie jetzt. Ich lebe und arbeite in xxxxx, führe gegenwärtig eine 1. Klasse und lasse die Kinder eben einfach lernen. Und staune immer wieder, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Die Gedanken von Falko Peschel, Jürgen Reichen, Ute Andresen, Ruf und Gallin aus der Schweiz, Erika Brinkmann sowie auch Ihre Aufzeichnungen haben mir die theoretische Sicherheit für diese Entscheidung gegeben. Leider fehlen mir aber oft die Austauschpartner, weil eben kaum jemand von meinen Kollegen überhaupt nur bereit ist, diesen Weg mitzugehen. Es interessiert viele gar nicht, weil " dieses neumodische Chaos" eben nichts für sie ist.
Nun bin ich Beratungslehrer und gerate immer mehr in die Zwickmühle, weil ich bei vielen Problemen eben sagen müsste: Liebe Kollegen, ändert euren Unterricht, verschafft euch Wissen, wie Lernen funktioniert, dann braucht das Kind vielleicht keinen Psychologen. Aber da......!!!
Nun fand ich auch den Chat mit Manfred Spitzer sehr interessant, gern würde ich über seine Lerntheorien noch mehr erfahren. Aber vielleicht können Sie als "alter Hase" auf diesem Gebiet mir auch erst einmal weiterhelfen. Die Frage ist: Kann und muss man Konzentration und Aufmerksamkeit trainieren (also mit Grundschulkindern) oder ist es nicht generell so, dass beides dann vorhanden ist, wenn die Sache, mit der man sich beschäftigt, einen selbst interessiert? Ich bin eigentlich davon überzeugt, möchte das aber nicht ohne Hintergrundwissen sagen, weil ja viele vom Gegenteil überzeugt sind.
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| @miro | | von: ines
erstellt: 19.01.2006 22:39:37 |
sorry, wenn ich mich da jetzt auch noch einmische,aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gezieltes Lob, die anderen anspornt es auch zu versuchen. Tadel prallt nach einer gewissen Zeit ab, Lob im differenzierten Maße aber nie.
Ich habe auch schon einen 6. Klasser vor die Tür gesetzt, weil ich nicht mehr weiter wusste. Da ist mir der Kragen geplatzt, weil er sich so aufgeführt hat. Doch was ich kritisiere ist die lethargische Haltung vieler Kollegen (und ich spreche von denen die ich real persönlichkenne), diese Mglk. als akzeptable Problemlösungsstrategie anzusehen.
@fuxl: Meine Tochter hat letztlich das Religionsheft mit nach hause gebracht. Sie ist in ihr Zimmer verschwunden, mit den vorher aus meiner Lade geklauten Aquarellfarbstifte und war lange nicht zu sehen.
Auf der letzten Seite stand folgendes: "Schade Sophie, ich hätte mich über ein buntes Heft sehr gefreut. Deine Fr.XY."
Sie hat alles was zu schaffen war angemalt.
Ich glaube, dass sie das nicht getan hätte wenn dort so eine Meldung wie "Schlampig!" oder "Unvollständig!" gestanden wäre.
Seit her überlege ich dreimal mehr, was ich meinen Englischkids in der 5.Kl unter ihre schlampig hingefetzten Vokabel schreibe.
Wie du siehst auch ich habe noch keine Allheilmethode gefunden, aber ich lerne jeden Tag dazu.
lg ines |
| doch es ist so einfach | | von: rolf_robischon
erstellt: 19.01.2006 22:51:11 geändert: 19.01.2006 22:52:36 |
es ist nicht die nähe. es ist die aufmerksamkeit, beachtung, wichtig zu sein, etwas besonderes zu können, sich von anderen zu unterscheiden, beziehungen herstellen zu können.
ein lernbegleiter kann doch kommentare abgeben.
wenn du allgemein darauf hinweist, was xy besonderes kann und wenn solche hinweise üblich sind, dann sind beachtung und beziehungen hergestellt.
das gegenteil wären kommentare über "schüler" wie sie in deutschland offensichtlich verbreitet sind, in denen jugendliche bloßgestellt werden und lächerlich gemacht werden. aus meiner schulzeit und der meiner söhne kenne ich unmengen davon. und es gibt sie leider auch morgen, freitag 20.januar wieder zur genüge.
hallo iines, schreib doch "passend" oder "unpassend". |
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