"Ein Frauenversteher werde ich wohl nie."
Kopfschüttelnd stieg er in sein Auto, und selbst als er in seiner Maisonettewohnung angekommen war und sich seinen irischen Lieblingswhiskey als Doppelstöcker eingegossen hatte, konnte er sich immer noch keinen Reim auf das mehr als merkwürdige Verhalten Marions machen.
Diese hatte inzwischen ...
Apotheke gefunden, die Nachtdienst hatte. Sie dankte Gott, dass diese auf ihrem nach Hauseweg lag. Schließlich musste sie morgen früh wieder im Unterricht stehen. Oder würde sie sich morgen krank melden? Ach, erstmal musste sie jetzt wissen, was mit ihr los war. So klingelte sie an der Tür und wartete auf auf den Apotheker. Als dieser kam und sie fragte, was sie denn gerne hätte sagte sie: "ich hätte gerne ...
einen Schwangerschaftstest". Der Apotheker stellte zum Glück keine weiteren Fragen.
Als Marion zu Hause ankam, stellte sie mt erster Erleichterung fest, dass Jack noch nicht da war.
Nichts wie ins Bad und Klarheit, schoss es ihr durch den Kopf...
eigentlich, dachte sie, wäre es ja eine tolle
- für sie selbst lang herbei gesehnte wendung. doch nun?
wollte sie wirklich von jack schwanger sein. nun, wo sie doch
erkennt, dass ihr interesse sich deutlich auch noch auf andere
männliche geschöpfe konzentrieren konnte? und - auch noch anklang fand? ohje. ... also nun...
begab sich Marion ins Badezimmer, schaltete das Radio ein und verschloss die Tür. Sie war das erste Mal in der Situation, überhaupt einen Test machen zu müssen, deswegen war sie genötigt, die verhasste Packungsbeilage rauszupulen. Die immer zittriger werdenden Finger waren dabei keine Hilfe. Nachdem sie die meisten Anweisungen zwei Mal gelesen hatte, atmete sie tief durch, konzentrierte sich darauf, an nichts zu denken und legte sich nach erfolgreicher Durchführung quer auf Boden des Badezimmers. Wie lange musste man noch mal warten?
währenddessen machte sich auch jack auf den heimweg. allein.
simone wohnte gleich ums eck des theaters und er hatte sie zu fuß
nach hause gebracht. zeit zum nachdenken.
simone kannte er nun schon eine ganze weile. sie schien bis vor ein
paar wochen nicht mehr und nicht weniger als eine gute
arbeitskollegin und auch freundin. seit einiger zeit jedoch schien
sich nicht nur er zu ihr hingezogen zu fühlen. woran lag das nur?
eigentlich liebte er doch marion sehr, wenn nur ihr ewiges genörgel
wegen des kinderwunsches nicht wäre...
Kurzentschlossen betrat Jack die nächste Kneipe. Ihm war ganz und gar nicht danach, nach Hause zu gehen. Er wollte jetzt allein sein, sich kräftig einen hinter die Binde kippen und erst auf der Bildfläche erscheinen, wenn er sicher sein konnte, dass Marion schon schläft.
Sie hatte morgen zur ersten Stunde Unterricht und würde von daher zeitig schlafen gehen.
jack setzte sich an die bar. neben einen sympathischen kerl, leicht
ergraut. auch allein. er bestellte sich ein meckatzer hefe hell und
stellte sich seinem nachbarn vor...
"Hallo du, willst du einen mit mir trinken?"
Der Nachbar stimmte zu und so stießen sie gemeinsam an. Jack erfuhr, dass sein Nachbar auch gerade die Welt nicht mehr verstand. Und wer war schuld? Immer diese Frauen. Er konnte zuhause wegen dieser Frauen einfach nicht schlafen und war auf einer Tour um die Häuser. Nach einigen Gläsern meinte Jack: "Du, wie heißt du eigentlich? Mein Name ist Jack" Sein Nachbar erwiderte: "Nett dich kennen zu lernen, mein Name ist Max" ...
"Wegener. Max. Studienrat. Mathe und Physik. Schon jahrelang im Beruf, auch ziemlich gut - aber - Frauen werde ich nie verstehen." Kopfschütteln trank er einen Schluck.
Jack bestellte sich noch ein Weizenbier und hielt seiner neuen Bekanntschaft die Rechte hin. "Kenn ich." - mitfühlendes seufzen - "Ich bin seit Jahren verheiratet. Aber, .... verstehen, nein, verstehen werd ich Frauen nie."
Still brütend saßen beide an dem Tresen und boten ein Bild des lebendigen Unverständnisseses für das andere Geschlecht.
Max begann zu erzählen....