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Forum: "inklusion"
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| japp | | von: palim
erstellt: 19.03.2013 21:17:36 |
Stimmt.
In Niedersachsen geht es gaaaanz langsam.
Sooo langsam, dass der Erlass noch immer nicht verabschiedet ist für eine Inklusion, die im August in Klasse 1 und 5 komplett startet.
Die Aufgaben werden aber schon neu verteilt: die Kinder, die im Sommer zur Schule kommen und auch alle Kinder, die in der 4. Klasse sind und bereits einen Förderbedarf haben müssen nun im Schnellverfahren überprüft werden.
FörderschullehrerInnen gibt es bei weitem nicht genug.
Deshalb gibt es eine Grundsicherung allein für Klasse 1 von genau 2 Stunden pro Klasse (hoffentlich!)
Grundschulen werden "bevorzugt", die anderen Schulen gehen leer aus, weil keine Lehrkräfte da sind.
Ob die bereits im RIK oder in in anderen integrativen Systemen arbeitenden Schulen wohl ihre zusätzlichen Stunden auch sofort abgeben müssen?
Ansonsten gilt die Parole:
Bloß nicht überprüfen! Da könnten Abgründe aufgehen! Die armen Kinder würden stigmatisiert... und außerdem wäre ja plötzlich ein Bedarf an Stunden da, der nicht erteilt werden kann... und damit diese Zahlen gar nicht erst entstehen, überprüfen wir besser keine Kinder, die ohnehin in den Bereich Lernschwierigkeiten oder sozial-emotionale Beeinträchtigung fallen. Schließlich werden sie ja ohnehin eingeschult.
Andere Bundesländer sind erheblich weiter,
manche rudern auch schon zurück.
Bei absolutem Lehrermangel und eingefrorenen Gehältern ist die Umsetzung der Inklusion ein gewagtes Unterfangen!
Palim |
| Niedersachsen | | von: palim
erstellt: 30.03.2013 19:43:20 |
Immerhin beleuchtet der Artikel verschiedene Aspekte, auch wenn mittendrin und am Ende wieder einmal die LehrerInnen die Dummen sind: Sie sind überfordert, wollen sich nicht auf Teamteaching einlassen, gehen nicht zu Fortbildungen.
Ich muss mir den Schuh ja nicht anziehen: ich war schon zu der Fortbildung - eine Fort-Bildung... eher zum Fort-Laufen! Historische Begriffsbildung bekommt da mehr zeitliche Anteile als Unterrichtshilfen oder -beispiele für unterschiedliche Förderschwerpunkte.
Den meisten Anteil haben Classroom-Management und Token-Systeme eingenommen, Systeme für soziales Lernen, die an sämtlichen Schulen der TeilnehmerInnen bereits installiert waren.
Die Angaben der Frau Rieken, dass man als Eltern für behinderte Kinder 5 Stunden beantragen könne, stimmen.
Für wirklich behinderte Kinder kann man diese Stunden BEANTRAGEN. Bewilligen steht da nicht!
Dass man dafür außerschulisch Gutachten von völlig überlaufenen Instituten benötigt und 1 Jahr auf einen Termin warten muss, steht da auch nicht.
Damit sind diese Angaben Augenwischerei - nahe an einer Lüge: Sie gaukeln Eltern vor, sie bekämen Förderstunden für ihr Kind, die aber gar nicht zur Verfügung stehen. Die Eltern laufen bei uns in der Schule auf und fordern nach ein paar Wochen ein, dass das Kind doch endlich die 5 Stunden zusätzlich bekommen solle... und natürlich die 2 Stunden, die ohnehin jeder Klasse zustehen.
Das Kind hat aber diese Stunden nicht für sich gepachtet, sie sind der Klasse nicht direkt zugesagt und die 5 Std. gibt es eben für einen Großteil der Kinder nicht (nie).
Dass im Modell mehr Stunden zur Verfügung standen und die Schulen, die jetzt beginnen, für ihre ersten Klassen die 2 Stunden bekommen (wenn genug Lehrkräfte vorhanden sind), wird natürlich auch nicht gesagt.
Wir bekommen Inklusion.
Und es wird die Lehrkräfte irgendwie schaffen - früher oder später,
die engagierten auch!
Palim |
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