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Forum: "Schüler machen nie Hausaufgaben..."
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| @unverzagte | | von: rolf_robischon
erstellt: 11.12.2007 14:55:46 |
vorteile - nachteile
vorteil ist, es geht viel schneller, ich muss keine maßnahmen ergreifen oder in aussicht stellen, ich hab mich daran gewöhnt, schnell zu reagieren, alle kinder fühlen sich ernst genommen, ich bin der, der die aufträge bekommt, kinder gewöhnen sich daran, nacheinander zu rufen und auf mich rücksicht zu nehmen
nachteil könnte sein, dass es dir zu laut wäre und dass es einem möglichen besucher unübersichtlich vorkäme.
ich bin entschieden für die vorteile.
bei einer "gelenkten" klasse wäre es wahrscheinlich unmöglich. die würden den lehrer zusammenschreien und damit zwingen, maßnahmen in aussicht zu stellen. |
| puh | | von: snickey
erstellt: 11.12.2007 15:00:59 |
Ordentliche Grundsatz-Diskussionen hier...
...ich mache mit! :D
Ich sehe das Problem darin, dass diejenigen, die das Unterrichtsthema gut verstanden haben, keine HA brauchen - sie müssen nicht alles noch 15 mal wiederholen, macht ja auch keinen Spaß...
Diejenigen, die im Unterricht gerade dicht an der Lösung dran waren oder gerade verstanden haben, wie es läuft machen mit Sicherheit gerne (zuhause oder in der Schule) noch 1-2 Beispielaufgaben - nach dem Motto "Jetzt läuft's richtig, jetzt bin ich zufrieden!"
Und diejenigen, die im Unterricht nicht dahinter gekommen sind, haben entweder den Ehrgeiz, sich mühselig durchzukauen und verstehen es dann (KLASSE!!), bekommen es von ihren Eltern vorgemacht (*ächz*) oder sie packen das Heft zurück in die Tasche - was bringt mir das?
Rein reproduktive verbindliche HA kann man eigentlich vergessen... ...für die wenigsten ist es in ihrer Situation für den Lernprozess hilfreich!
Allerdings finde ich es aber wichtig, dass Schüler auch mal selbst etwas erarbeiten müssem und nicht mit einer "der/die muss dafür sorgen, dass ich es verstehe!" Stimmung an eine Aufgabe ran zu gehen. Ich muss auch mal 5 min nachdenken können!
Soa. Nun habe auch ich meinen Senf dazu abgegeben |
| Es kommt darauf an... | | von: rhauda
erstellt: 12.12.2007 16:02:50 |
Meines Erachtens kann man Hausaufgaben nicht pauschal verteufeln oder zur Regel machen.
Erst einmal kommt es doch darauf an, an welcher Schule man unterrichtet und ob im Tagesplan Übungsstunden vorgesehen sind. Das ist in der Regelschule vor allem in der SEK I nicht der Fall. In meiner Argumentation gehe ich jetzt mal von dieser Situation aus.
1# Es kommt immer auf das Fach an. Beispiel: Englisch. Ich sehe nicht ein, dass ich Unterrichtszeit darauf verwenden soll, unregelmäßige Verben zu üben. Sie werden eingeführt im Kontext, im Unterricht verwendet, das reicht aber nicht. Da muss nachgeübt werden und zwar zu Hause.
2# Es kommt auf den Stoff selbst an. Bestimmte Dinge müssen sich auch automatisieren und verbessern sich, wenn man sie nur häufig genug macht. In Englisch sind es gewissen feststehende Strukuren, bei meiner Tochter sind das gerade die binomischen Formeln. Sie war sich sehr unsicher und arbeitete langsam. Ein Arbeitsblatt mit Selbstkontrolle (das ich dann von einer Kollegin kopiert habe) hat ihr die nötige Sicherheit im Umgang verliehen und heute kam sie stolz wie Oskar aus der Schule und konnte berichten, dass sie heute super mitmachen konnte. Ein paar mehr Angebote für aufgaben zu Hause von Seiten des Mathelehrers wären wünschenswert gewesen.
3# Es kommt auf die Klassenstufe an. In den oberen Klassen müssen Schüler auch ganz verstärkt lernen, sich selbstständig bestimmte Dinge zu erarbeiten, Informationen einzuholen und diese richtig einzuordnen. Die Hausaufgabe in Kl. 10 zu Zellen lautet dann: "Informiere dich über die aktuelle Diskussion zur Stammzellenforschung. Wer hält welche Position mit welchen Argumenten?" solche Dinge müssen nach dem Regelunterricht erledigt werden, entweder zu Haus oder in der Schule, wo wir einen Computerraum öffnen.
4# Hausaufgaben können auch eine gute Selbstkontrolle für Schüler sein. (Habe ich das wirklich verstanden? Kann ich das auch, wenn ich es allein tun muss?)
Ich habe da einen Deal mit den Eltern meiner Schüler: ein auf-die Sprünge-helfen durch die Eltern ist erlaubt; wenn eine HA wirklich nicht zu bewältigen ist, dann bitte nicht quälen, sondern eine kurze Notiz ins Heft. Das ist doch eine vorzügliche Rückmeldung, ob man als Lehrer noch mal nacharbeiten muss an bestimmten Stellen.
Allerdings muss ich zugeben, dass mir bei meiner Tochter so etliche GS-Hausaufgaben einfach nur wie Zeitstehlerei vorkamen. Beispiel: ALLE Kinder rechnen alle die gleichen 30 stupiden Additionsaufgaben, verbinden die Lösungen und malen dann die Ente aus. Da fühlen sich die Kinder doch manchmal verar***t.
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