|
Forum: "Fünftklässler - verzogen, dreist, respektlos"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | GS |  | von: bger

erstellt: 05.03.2009 23:46:12 geändert: 06.03.2009 00:04:12 |
Doch, klexel, so etwas habe ich hier bei 4tea schon gelesen, aber ob es in diesem Thread war, weiß ich nicht mehr.
Irgendwie muss es mit unserer Zeit zusammenhängen. Ich hatte vorhin ein Aha-Erlebnis. Als ich gerade einige der Klagen in diesem Thread las, rief meine Schwester an: 51, Hausfrau, 4-fache Mutter, davon drei erwachsene Kinder über 20 und ein Nachkömmling, 8 Jahre alt, 2. Schuljahr. Während die drei Ältesten groß wurden, ohne dass sie sich groß um ihre Schulangelegenheiten gekümmert hätte, steht sie mit der KL ihres Jüngsten in ständigem Kontakt. Und dauernd ruft sie mich an und will meinen Rat... Alles macht die KL falsch, sie ist unerfahren, sie behandelt das arme Kind nicht richtig, die Diktate sind entweder zu lang oder zu kurz; es ist unmöglich, dass die für ein Zirkusprojekt so viel Geld bezahlen und dann auch noch nachmittags und samstags auftreten müssen, da kriegt das arme Kind doch Ärger mit dem Fußballtrainer usw. usw.
Ach so, die Lehrer beschweren sich übrigens öfter über den Jungen, es steht häufiger etwas im Mitteilungsheft, er ist ziemlich wild, aggressiv - aber schließlich weiß die Lehrerin, dass er ein Problemkind - ADHS-diagnostiziert - ist und "muss sich darauf einstellen. Der muss rumtoben können..." (O-Ton meine Schwester).
Irgendwie passt das wunderbar zu den Eltern, über die wir uns hier so beklagen, oder???
Ich weiß, es geht eigentlich um Fünftklässler - aber wenn die Eltern von Zweitklässlern sich so verhalten, warum sollte es in der Sek. I dann anders sein??? |
 | Und jetzt? |  | von: elefant1

erstellt: 06.03.2009 09:15:53 geändert: 06.03.2009 09:30:15 |
Ich bin gewiss nicht betriebsblind. Ich bin auch seit 30 Jahren im Schuldienst, ich stelle auch Veränderungen fest -
da gibt es ganze Vorlesungsreihen darüber -
(Tenor "Veränderte Kindheit, veränderte Jugend")
Ich frage mich nur, was es mir bringt, wenn ich mich stundenlang über Zustände aufrege, die ich ohnehin weder ändern noch beeinflussen kann.
Schlimmstenfalls die Verabschiedung in den Burnout oder sonstige Krankheiten.
Da verwende ich lieber meine Zeit darauf, gemeinsam mit den Kollegen Rezepte zu entwickeln, wie wir mit diesen Schülern umgehen;
ein bloßes "das sind Kronprinzen", "die Eltern sind schuld", "die sind unbeschulbar" ist kein professionelles Herangehen an die Probleme.
Nochmal: "Wir können unsere Schüler und die Eltern nicht schnitzen", also müssen wir Methoden entwickeln, um auf veränderte Situationen zu reagieren
Motto
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann."
Francis Picabia
und
"Nicht der ist ein Aktivist, der feststellt, daß der Fluß verschmutzt ist, sondern derjenige, der ihn reinigt."
Ross Perot, ehemaliger Kandidat um die US-Präsidentschaft
elefant1
|
 | elefant 1 |  | von: rodlerhof

erstellt: 06.03.2009 17:09:10 |
du hast ja recht
mir tut es aber immer mal gut, zu hören wie es anderen geht, mich mal selbst auszuKot.....
Wenn ich mir einiges in der Demenz- Selbsthilfegruppe angehört habe,dann geht es mir hinterher im Umgang mit meiner dementen Mutter auch wieder bessser.
und dann kann ich mit coolem Kopf und neuen Mut das Problem angehen.
Aber das, was wir jetzt angehen müssen, ist ein großes gesellschaftliches Problem und hat auch viel mit unserer Schnell-Lebigkeit und der damit aufkommenden Oberflächlichkeit zu tun. Das kann nicht jeder an seinem Schreibtisch als Einzelkämpfer lösen!
Ist diese Veränderung vielleicht auch ein ernstes Anzeichen des Unterganges der europäischen Gesellschaft?
Wir wären nicht die Einzigen.
Ägypter, Griechen, Römer, Babyloner und, und und, gingen nach einer tollen Blütezeit auch unter... |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|