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Forum: "Über die Hälfte der Schüler aus zwei fünften Klassen beherrschen nicht die schriftlichen Grundrechenarten"
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| Direktionsprinzip | | von: missmarpel93
erstellt: 12.10.2009 06:55:43 |
Es hat Zeiten gegeben, da funktionierte das bürokratische System Schule wie jede andere Behörde auch.
Oben gab es die oberste Landesbehörde, das Schulministerium, welches Gesetze mittels Verordnungen und Erlassen umsetzte. Nachgeschaltet gab es eine schulische Oberbehörde oder auf Ebene der Regierungsbezirke mittlere Behörden, die Durchführungsbestimmungen auf Grundlage des Schulgesetzes, der Verordnungen und ministeriellen Erlasse festsetzten, da sie deren Anwendung als Schulaufsichtsbehörde kontrollieren mussten. Darunter dann noch die unteren Behörden auf Kreisebene mit der Zuständigkeit für Grund-, Haupt- und Förderschulen. Die Schulen selbst waren das letzte Glied der Kette und somit reine Befehlsempfänger.
Spätestens aber seit die Schulministerien in die Einflusssphäre von Unternehmensberatungen geraten sind, wird der gleiche Quatsch umgesetzt wie in gro9en Unternehmen, wo auch Stab und Linie zusammengelegt worden sind.
Neues Unternehmensmodell Schule:
Strategische Entscheidungen >>> Ministerium;
oberative Entscheidungen >>> Schule;
dazwischen die Schulaufsicht als Qualitätsprüfer. Wenn es nach den Unternehmensberatern ginge, wäre diese Instanz längst privatisiert oder in eine Qualitätsagentur ungewandelt. Einzige Aufgabe der Agentur ist es, Qualitätsstandards aufzustellen, zu Überwachen und zu Zertifizieren.
Schulen, die ihre Zertifizierung verlieren, werden durch geeignete Maßnahmen restrukturiert oder "vom Netz genommen". Wie geeignete Maßnahmen aussehen, kann jeder in seinem Freundes- und Bekanntekreis nachfragen, denn der eine oder andere hat das in seinem Betrieb bzw. seiner Abteilung schon erlebt.
Dass somit alle wesentlichen, operativen Aufgaben bei den Schulen liegen, ohne dass ihre Resourcen ausgebaut werden, ist doch wohl klar. Also raus aus der gutgepolsterten Beamtenhängematte und fort mit der alten Denke:
Aus Empathie wird Kundenorientierung, die Aufgabe von Schule in den Bereichen Erziehung und Unterrichten wird outputorientierte Kompetenzvermittlung mit den Schwerpunkten Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz. Die unterschiedlichen Kompetensniveaus (basale, erweiterte und exzellente K.) werden zum Maß der Dinge.
Basal bedeutet in diesem Zusammenhang, der Kompetenzinhaber hat sich "redlich bemüht" und wird noch längere Zeit brauchen, bis er ausbildungsreif ist.
Erweitert meint, er hat die notwendigen K. um eine Ausbildung erfolgreich abschließen zu können.
Exzellent meint, er besitzt Potential für eine weitere schulische bzw. universitäre Ausbildung. |
| @ missmarpel | | von: bakunix
erstellt: 12.10.2009 13:47:42 geändert: 12.10.2009 13:49:28 |
Ich stimme Dir in Deiner Analyse zu. Machten sich die Kolleginnen und Kollegen dieses System bewusst, wäre vieles Gregrummel überflüssig, weil verstanden würde, weshalb mit uns so verfahren wird.
Ergänzend soll das System auf die Bezahlung der Unterrichtenden übertragen werden: Gute Leistung mehr Kohle, schlechte Leistung weniger. Kaum andere Funktionen haben die internationalen Vergleichsstudien der OECD, von denen PISA die bekannteste ist. Damit einher geht das Ranking, das scheinbar objektive Maß, das zeigt, wer oben oder unten steht, wer seine Hausaufgaben im Sinne des "Standortes Deutschland" gemacht und wer Nachholbedarf hat.
Die noch ungehobelten Kanten des Systems, wie Übergang zu den weiterführenden Schularten oder die Finanzierung der Schulen, gespalten in Land (Personal) und Schulträger (Sachausstattung), müssen noch geglättet werden. Dafür werden CDU und FDP in ihrer kleinen Koalition die richtigen Werkzeuge zur Verfügung stellen.
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| Welt amSonntag | | von: rodlerhof
erstellt: 13.10.2009 22:23:19 geändert: 13.10.2009 23:18:19 |
in den neuesten NRW- Nachrichten höre ich,dass es in diesem Jahr mehr Studenten als im Vorjahr gibt und auffallend viele Studenten mint-Fächer gewählt haben, dann muss ja bald das Chaos und "Sterben" beginnen, wenn man den ProfesSoren glauben darf, die die Unfähigkeit der Studenten beklagen- ich glaube ihnen, muss allerdings dagegen stellen, dass die Anforderungen in den Klausuren teilweise aber auch etwa ABGEDREHT SIND.
Habe in meinem Mathe Studium in den 70 -ern ja schon einiges mitbekommen, haarige Klausuren,aber das,was meinem Sohn auf der FH inmAachen im Studiengang Maschinenbau vorgesetzt wird, nimmt einem die Luft weg,vieles ist an der Realität vorbei insziniert.
Sicher,Studenten müssen lernen,wie man lernt,aber ...wenn dann in einer Matheklausur dann die Bearbeitung des 1001.Sonderfalles verlangt wird..., |
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