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Forum: "Gleiche Bezahlung für alle LehrerInnen!!!"
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| Ein paar Anmerkungen zur Diskussion | | von: rfalio
erstellt: 15.02.2011 19:46:28 |
@sopaed (keine Kritik!): Der Link ist sehr schön; nur entnehme ich aus der Grafik, dass ich nach 30 Dienstjahren in der Sekundarstufe I mit Beförderung nach Leistung eben gerade brutto von unten an dem Durchschnitt kratze.
Wo sind die Lehrer, die so viel verdienen, dass der Durchschnitt so hoch liegt?
Meine Frau (Grundschule, Teilzeit, 35 Dienstjahre) liegt weit darunter!
Und daher kenne ich auch die Unterschiede zwischen den Lehrämtern. Sowohl im Studium ( bei meiner Frau noch 6 Semester, bei mir 8) als auch im Referendariat ( Frau 3 Jahre, ich 2 Jahre) unterschieden sich die Laufbahnen.
Weiterer Unterschied: Der Grundschullehrer hat 20 - 30 Schüler in mindestens 20 Stunden pro Woche, um die er sich intensiv kümmern muss; der Sekundarstufenlehrer hat 150 - 300 Schüler, teilweise nur 1-2 Stunden pro Woche, für die er aber auch (dann eben in zeitaufwendiger Absprache mit den Kollegen) erzieherisch wirken soll.
Ich hab den direkten Vergleich im Hause ...
Darum denke ich, dass grundsätzlich jeder im Erziehungsbereich Tätige Anspruch auf einen gewissen Sockelbetrag habne sollte ( ich denke hier auch an den Kindergarten; die Erzieherinnen leisten hier großartige Arbeit!).
Dann könnte man differenzieren mit Leistungszulagen und Prämien.
Als Problem sehe ich allerdings, dass der "Medienstar" dann u.U. kassiert und der " Kärner" leer ausgeht, weil er sich zu schlecht darstellt.
Beispiel: Meine Frau stand vor Kurzem zur Beurteilung an. Der Chef gab ihr ein Blatt über besondere Tätigkeiten während des Beurteilungszeitraums. Bescheiden wie sie ist: "Da hab ich ja kaum was..." . Zusammen haben wir dann 3 DIN A 4 gefüllt!
Da sind die Cheffitäten gefragt!
rfalio
ein bisschen durcheinander, aber passt zum Thema |
| Vielleicht auch zu dem, | | von: rfalio
erstellt: 16.02.2011 06:14:16 geändert: 16.02.2011 06:17:15 |
was rhauda schreibt, ein paar kleine Erfahrungen:
In Bayern ist ja jetzt im Realschulbereich (Auch in GS/HS) eine funktionslose Beförderung eingeführt worden. Ziel; etwa 20%, Vorgaben teilweise sehr hoch.
Von einer benachbarten Schule habe ich Zahlen bekommen: 0% befördert, bei uns waren es im ersten Rutsch 12,5%, inzwischen sind es 20%. Da kommt es eben sehr stark auf den Schulleiter an und wie er sich für seinen Leute einsetzt!
Fazit: Eine allgemeine Gerechtigkeit wird es nie geben, selbst wenn jeder Lehrer seine Bezahlung mit den Vorgesetzten aushandeln könnte.
Vielleicht helfen folgende Links:
http://www.schulhausmeisterseiten.de/schmunzelecke/gol.htm
http://www.nikswieweg.com/schule/behler.htm
rfalio |
| Lehrergehälter nach Leistung | | von: escher
erstellt: 16.02.2011 11:21:20 geändert: 16.02.2011 11:30:01 |
Ich bin der Meinung das die Bezahlung der Lehrkräfte mehr an der Wirtschaft orientiert sein sollte. Zulagen für Schaukeldeputate, extrem große Klassen, schwieriges Schülerklientel (BEJ, BVJ, etc.) sind nötig.
Sind wir mal ehrlich zu uns selbst. Egal wo wir eingesetzt werden, ob in der Grundschule oder auf dem Gymnasium, jeder von uns wird gefordert und die Anforderungen wachsen mit jedem Jahr. Jeder ist ein Spezialist. Schon der Kindergarten hat Auswirkungen auf schulische Leistungen. Ich bin dafür, dass das ganze System nach Leistung bezahlt wird.
Was nützt ein hoch bezahlter Gymnasiallehrer, der seine Kenntnisse nicht vermitteln kann oder ein Kollege, der sich nicht weiterentwickelt? Viele verbeamtete Lehrer ruhen sich aus. Der Job ist doch sicher. Es ist auch nicht nachzuvollziehen, dass angestellte Lehrer netto viel weniger verdienen als ihre verbeamteten Kollegen. Alles nur in Anzahl der Studienjahre fest zu machen halte ich für nicht richtig. Was zählt ist am Ende der Erfolg unserer Arbeit.
Aus diesen sehr kurz gefassten Gründen, bin ich der Meinung, dass das Gehaltssystem nicht mehr in unsere Zeit passt und pädagogische Arbeit - von (K)lein auf - insgesamt höher bewertet gehört. Viele kluge Köpfe, die neue Impulse z.B. in die Berufschule bringen können, bleiben fern, da die Bezahlung weit unter der in der freien Wirtschaft liegt. Erzieher und Grundschullehrer sind keine beliebten Berufe bei Männern, da diese schlecht bezahlt werden. Dies sind aber wichtige "Bausteine" für die Zukunft unserer Kinder und unserer Gesellschaft. Dies müsste der Politik und uns zu denken geben.
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| Bitte nicht an Wirtschaft orientieren | | von: catza_rossa
erstellt: 16.02.2011 13:44:30 geändert: 16.02.2011 13:47:57 |
Jetzt mal ehrlich - seit wann geht es denn ausgerechnet in der WIRTSCHAFT gerecht zu? Da müsste man doch erst mal damit anfangen, Frauen und Männern für gleiche Leistung gleichen Lohn zu bezahlen. Und wer möchte denn außerdem, dass es auch noch in der Schule nur über "Vitamin B" läuft, wie in der "freien" Wirtschaft?...
...aber um auf das eigentliche Thema zu kommen, man sollte für alle das gleiche Grundgehalt zahlen, und diejenigen, die Problemklassen oder Schüler mit Problemeltern oder eine schwierige Schulform ertragen müssen, aber auch denjenigen, die besonders engagiert arbeiten, einfach Zulagen zahlen, die natürlich unabhängig vom Ortszuschlag und vom Familienzuschlag sein müssen. Auch Gymnasiallehrer, die ein scheinbar "leichtes" Unterrichtsleben haben (was angesichts der Anspruchshaltung vieler Eltern auch so nicht stimmt!!!) können entweder besonders viel, oder - leider manchmal auch - besonders wenig Zeit für ihre Schüler aufwenden: das muss entsprechend honoriert bzw. sanktioniert werden.
Besonders negative Auffälligkeiten müssten dann eben auch mit Gehaltseinbußen bestraft werden können, dann würden einige Kollegen (die schwarzen Schafe, denen unser gesamter Beruf sein Negativimage verdankt!) auch vielleicht endlich mal wach werden! |
| @ escher | | von: bakunix
erstellt: 16.02.2011 16:55:53 |
Du schreibst: Ich bin der Meinung das die Bezahlung der Lehrkräfte mehr an der Wirtschaft orientiert sein sollte.
Dann musst Du auch weitere Konsequenzen ziehen, die in der Wirtschaft gezogen werden. Das Problem ist nur: Du hast keinen Kapitalisten Dir gegenüber, sondern Politikerdarsteller,die mit den Verbänden verhandeln. Was kannst Du durchsetzen, wenn Du kein Streikrecht hast. Also müsste das Streikrecht eingeführt werden. Streikrecht und Beamte, das geht doch nicht zusammen, zumindest in Deutschland nicht.
Die Schulleitung müsste die Möglichkeit bekommen, Lehrer einzustellen und zu entlassen. Die Schulen müssten Budgetrecht erhalten und nicht voll am Tropf des Schulträgers und dessen Parlament hängen, also an der Kommune oder am Kreis.
Doch: Wer will das? Irgendwann haben wir dann amerikanische Verhältnisse, wo immer mehr Jahresverträge abgeschlossen werden und die Eltern mitmischen können, wenn die Lehrkraft rausgeschmissen werden soll. |
| Entlassung | | von: bger
erstellt: 16.02.2011 18:37:05 |
Nein, Verhältnisse wie in der Wirtschaft oder gar in Amerika muss ich nicht haben. Andererseits ist es auch nicht richtig, dass so manches Kollegium ein, zwei Lehrer mitschleppt, die eigentlich untragbar sind, gegen die es haufenweise berechtigte Beschwerden gibt. Oder die schon erwähnten Leute, die uns das Negativimage verpassen: Immer die Letzten, die irgendetwas freiwillig machen oder irgendwelche Funktionen übernehmen (und wenn solche, die kaum Arbeit machen), aber die Ersten, die mittags das Gebäude verlassen. Und als Fächerkombination haben die dann meist keine Korrekturfächer. Irgendwie ist es nicht gerecht, dass diese "Lau-Malocher" dasselbe verdienen wie Leute, die sich ein Bein ausreißen. Da knirscht man schon manches Mal heimlich mit den Zähnen und fragt sich, warum das so sein muss. |
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