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Forum: "Ritalin? Globuli? oder ganz was anderes?"
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| Schwer machen wir es uns selbst .. | | von: imac33
erstellt: 19.05.2006 22:35:38 |
, indem wir versuchen alles zu verstehen, zu definieren, zu erörtern - einfach gesagt, wir reden zu vieles tot.
So auch dieses Thema.
Zitate:
"...auf der oben genannten veranstaltung wurde übrigens auch geschildert (und das ist wohl tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen), dass ads-kinder, die nicht mit ritalin o.ä. behandelt wurden ein vielfach erhöhtes suchtrisiko aufweisen, da alle drogen, angefangen beim alkohol bis hin zu amphetaminen, heroin etc. eine wirkung auf den dopaminfluss haben und die kinder deshalb eine vielfach verstärkte "positiv-wirkung" verspüren. ..."
oder:
"...Der dritte Schüler ist nur unzureichend mit Medikinet versorgt worden, da die Mutter Angst vor Nebenwirkungen hat. ..."
und:
"...Darin war über die Selbstmordrate von Kampfpiloten die Rede, über die Beschwerden beim Absetzen des Mittels und über Langzeitfolgen. Unbestritten ist allerdings, auch von deutschen Ärzten, dass eine jahrelange Medikation zu Spuren an der Leber führt. Die Patienten sollen alle halbe Jahr einen großen Bluttest machen, bei dem u.a. die Leberfunktionswerte bestimmt werden.
Auch auf die Fruchtbarkeit gab es, glaub ich mal, Auswirkungen. ..."
...
Wenn eine Katze sich jedesmal hinsetzen würde und nachdenken würde, warum sie diese Maus nicht erwischt hat und mit ihren Kumpels in endloslange Diskussionen über das Pro und Contra von verschiedenen Sprungtechniken oder was weiß ich diskutieren würde, wäre sie längst verhungert.
NEIN - ich will Ritalin nicht als das Allheilmittel lobpreisen.
Mir war und ist es für mich (!!) wichtig, die Fakten losgelöst zu betrachten, mich damit zu beschäftigen und die Tatsache akzeptieren zu lernen.
Einen gebrochenen Arm oder Ähnliches kann ich eindeutig erkennen, diagnostizieren und behandeln.
Die Arbeit eines Maurers sehe ich und kann den Wert der Arbeit eindeutig abschätzen. Wie ist es bei -ja- Lehrern, Ausbildern, Dozenten oder auch bei Malern???
ADD, ADHS und Ähnliches kann ich nicht "sehen" - aber muss ich -ich als Betroffener- es verstehen und alles darüber wissen? Muss ein Angehöriger alles darüber wissen und verstehen?
Können wir es verstehen???
Wohl nicht ...
Eine gesunde und vor allem objektive Einstellung zu dem Thema würde vieles erleichtern.
Again - Meine Meinung ...
Lieber Gruß
iMac
PS: Dennoch finde ich das Thema interessant und hochgradig spannend - eben deshalb, weil es kein
richtig und falsch gibt. Ich kann nur für meine Situation sprechen.
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| erste neuigkeiten... | | von: schulmamsell
erstellt: 22.05.2006 06:17:37 |
also ich dachte, ich schildere euch mal, wie die sache bei dem kleinen, der die ursache für dieses forum war, im moment läuft... ohne medizinische fachkenntnisse und möglichst neutral.
der kleine mann bekommt jetzt seit zwei wochen ritalin. obwohl keiner ihm wirklich gesagt hat, für was die tabletten gut sind, hat er mir folgendes erzählt:
"schule ist irgendwie viel schöner geworden. weißt du, ich kann viel besser aufpassen, weil ich nicht immer so zappelig bin und dann ist das gar nicht mehr so langweilig..."
die lehrerin stellt fest, dass er sich im unterricht plötzlich aktiv beteiligt, was früher NIE vorgekommen ist. seine leistungen in mathematik sind von fünf auf drei bis vier gestiegen (wobei massive lücken vorhanden sind, die es aufzuholen gilt). sie schildert auch, dass er jetzt kontakt zu seinen mitschülern sucht, sich am gemeinsamen spiel beteiligt, auch das ist für sie völlig neu.
mit seiner mama schmust der kleine mann plötzlich, statt sich zurückzuziehen. er weint, wenn ihn etwas verletzt, früher hat er sich mit physischen aber auch psychischen schmerzen versteckt und nicht darüber gesprochen.
gemeinsames essen und hausaufgaben machen, spielen etc. läuft harmoisch, er kümmert sich um seinen kleinen bruder statt ihn zu verhauen.
seine mama entdeckt die liebe zu ihrem kind regelrecht neu (klingt hart, betroffene können vielleicht verstehen, was ich damit meine).
andererseits treten bereits jetzt schlafstörungen und appetitlosigkeit auf...
werde euch weiter auf dem laufenden halten...
wie gesagt, bis jetzt sind lediglich zwei wochen vergangen... |
| Endlich mal... | | von: rhauda
erstellt: 25.05.2006 13:01:42 geändert: 25.05.2006 13:02:36 |
...einige Diskutanten, die aus eigener Erfahrung sprechen.
Meine Tochter nimmt seit einigen Jahren Medikinet und ist ein rundum glücklicheres Kind.
Ich habe so die Nase voll von all den Besserwissern, die mich als Mutter in die Nähe eines Drogenpushers stellen, obwohl sie ihr ganzes Wissen aus irgendwelchen obskuren Online-Seiten und von pendelnden Heilpraktikern haben, die meinen, ein solch komplexes Problem wie ADS sei nur eine Folge mangelnden Tofus in der Ernährung.
Ich möchte der nächsten, die mir ins Gesicht sagt, dass es alles nur daran liegt, dass ich meiner Tochter nicht genügend Aufmerksamkeit schenke, weil ich eine volle Stelle habe, direkt mit der Faust auf ihr Schandmaul schlagen.
Der Nächsten (es sind AUSNAHMSLOS FRAUEN, die so drauf sind)die ganz süffisant sagt: "Also ICH würde mein Kind ja nicht wie einen Zombie mit Tabletten ruhigstellen" eine Substanz in ihre hausgemachten makrobiotischen Vollkornkekse mischen, die die gleiche Giftigkeit hat wie diese furchtbaren Aussagen.
Mit solchen Leuten wird man allerding ständig konfrontiert. Ständig befindet man sich ob der himmelschreienden Unwissenheit und der ganzen Latrinenparolen, die über medikamentöse Therapie kursieren, in Verteidigungs- und Erklärunghaltung.
Das fängt schon im Kindergarten an.
Immer wieder und immer wieder.
Nach den 3 Jahren bin ich immer noch erbost über diese grenzenlose Arroganz. Manchmal geht es mir schon besser, dann ermüdet es mich nur noch.
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| kurze Feststellung | | von: keinelehrerin
erstellt: 25.05.2006 23:37:38 |
an Schulmamsell und Candyman:
Schön, dass es den Kindern, die ihre kennt , und für das du - mamsell - nachgefragt hast, gutgeht.
an rhauda:
Dass dir der Hut hochgeht nach jahrelangem Gespräch, dass du als Angriff wertest, kann ich verstehen.
Aber es war nach einer eigenen Meinung gefragt, und die habe ich abgegeben. Ich gab Informationen weiter, die ich entweder selbst gemacht habe/hatte oder gelesen hatte.
Das hat nichts mit Besserwisserei zu tun. Natürlich kann keiner das Leben des Anderen leben. Keiner kann - und will - das. Aber eigene Meinungen, auch das was recht unfreudlich als "hausfrauentipps", pseudomedizin o.ä., muss einem zugestanden werden.
Ansonsten sollte man vielleicht vermerken, dass man keine Meinungen hören möchte, sondern sich nur die Seele freireden will, was natürlich auch legal und in Ordnung ist.
Jeder trifft die Entscheidung die zu dem Zeitpunkt die richtige war. Und zu einem anderen Zeitpunkt trifft man dann eine zu diesem Zeitpunkt richtige Entscheidung.
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