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Forum: "Schluss mit Schule"
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| Wenn ich mich | | von: poni
erstellt: 25.12.2006 18:40:11 |
einer Expedition anschließe, tue ich das freiwillig und akzeptiere die damit verbundenen Regeln. In diesem Fall anerkenne ich die Fähigkeiten des Expeditionsleiters und VERTRAUE ihm auch und den Regeln, die die Expeditionsexperten entwickelt haben. Ich wäre nie so lebensmüde mich einer Expedition freiwillig anzuschließen, die nachweislich schlecht vorbereitet oder von einem unrealistischen größenwahnsinnigen Leiter geführt würde.
Ich möchte lernen, wie es für mich am effektivsten ist, mir Spaß macht und damit meine Motivation erhalten bleibt. Ich möchte nicht komplett vorgeschrieben kriegen, was ich wie zu lernen habe. Ich nehme gerne was an von anderen, die besser sind als ich, die mehr Ahnung haben, aber sobald ich irgendwo Probleme habe oder sehe, möchte ich sie wenigstens thematisieren dürfen, ohne der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden oder gleich mundtot gemacht zu werden oder negativ beurteilt zu werden. Warum soll es Kindern anders gehen als mir?
Kinder machen uns Erwachsenen doch erst einmal so viel nach, da können wir durch unser Beispiel doch schon so viel "beibringen", ohne viel reden und belehren. Wir können da auch noch leicht die Grenzen und Regeln vorleben, die wir gerne hätten.
Nur müssen wir uns dessen bewußt sein und uns auch selber konsequent daran halten, sonst werden wir unglaubwürdig.
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| Jetzt sind wir wieder beim Thema des Forums | | von: balou46
erstellt: 25.12.2006 19:42:16 |
Schluss mit Schule
Ganz ehrlich, habe nur das Probekapitel gelesen und das veranlasst mich nicht, das Werk vollständig zu lesen. Wenn in besonderen Situationen in unserer Gesellschaft einzelne - wie beispielhaft beschrieben - außerhalb der Schule ihre Bildung erlangen, zeigt das noch lange nicht, dass es das bessere System ist und dass es überall funktioniert.
Gehen wir doch mal in Gedanken die Konsequenzen durch: in unserem Staat braucht man Zeugnisse, Urkunden, gesiegelte Formulare. Ohne diese keine Berufsausbildung, kein Studium, kein Beruf. Auch wenn vorgerechnet wird, dass der Durchschnittsbürger nicht mal 10% seiner Lebenszeit arbeitet. Er ist aber zu 100% Mitglied des Staates, ob es ihm passt oder nicht.
So gut die Ideen des Buches sein mögen, in unserer Gesellschaft sind sie nur gefährliche Utopien, da sie eine Alternative suggerieren, die es nicht gibt. Deshalb sage ich nach wie vor Ja zur Schule. Und wenn es künftig in Richtung mehr Freiheit geht, habe ich nichts dagegen. |
| das problem | | von: sopaed
erstellt: 25.12.2006 20:34:15 |
liegt meiner meinung nach darin, dass viele, zu viele sich nicht trauen, eingeschliffene denkpfade in frage zu stellen. in frage stellen, heißt, fragen zu stellen.
gibt es wirklich keine alternative zu unserem schulsystem, gesundheitssystem, sozialsystem, lohnsystem, wirtschaftssystem, gesellschaftssystem?
wem nützt es, das nachdenken über alternativen als schwachsinnig, nicht erlaubt oder gefährlich darzustellen?
was verliere ich, wenn ich alternativen leben würde?
was bedeutet freiheit?
mir fielen noch hunderte fragen ein.
doch es scheint ein verbot zu geben, diese fragen zu stellen. antworten führen dann doch nur zu "gefährlichen utopien" und "scheinalternativen"...
be-sinn-lich
sopaed |
| @sopaed | | von: ysnp
erstellt: 25.12.2006 21:06:16 geändert: 25.12.2006 21:14:38 |
Ich bin schon dafür, dass man über Utopien redet. Viele Utopien finden sich ja in neuen Gesellschaftswerten wieder, sie werden sozusagen assimiliert.
Beispiel: Umweltschutz, APO-Zeit
Wie waren die z.B. Grünen mit ihren Ideen zu ihrer Anfangszeit verpönt und jetzt schreiben viele der damaligen Ziele andere Parteien wie selbstverständlich in ihr Programm.
oder: die Entwicklung der Pädagogik in den letzten 50 Jahren.
Hätte es keine Utopien gegeben, wäre auch keine Entwicklung möglich gewesen.
Indem man im Augenblick machbare Utopien übernimmt, verändert man auch langsam den Weg und manchmal auch Ziele.
Übrigens: Viele sind in der Praxis den Ideen, die hier diskutiert werden, näher als es zu sein scheint.
Beispiel: Zitat aus Grundschullehrplan Bayern:
Entdeckend-problemlösendes Lernen und Formen freien Arbeitens können besonders die Eigenaktivität und die Bereitschaft der Schüler fördern, die Verantwortung für ihr Lernen immer mehr selbst zu übernehmen....
Damit die Eigenverantwortung der Schüler gestärkt wird, brauchen sie Gelegenheit, selbständig zu arbeiten und Lernwege zu erproben.... |
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