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Forum: "Süddeutsches Abitur"
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| . | | von: ing_08
erstellt: 20.03.2008 02:49:07 geändert: 20.03.2008 02:50:56 |
Schon wieder neue Nachrichten.
Sachsen-Anhalt hat sich in die Diskussion eingebracht und möchte Sachsen & Thüringen zu einem einheitlichen Abitur in Mitteldeutschland bewegen.
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@Knutschele
Die stumpfsinnige Polemik kannst Du Dir sparen.
Meine Formulierung gegen das gegliederte Schulsystem bezogen auf den obrigkeitsstaatlichen, imperialistischen Gesellschaftsaufbau mögen etwas überzeichnet gewesen sein, dennoch konnten die notwendige soziale Strukturierung im Kaiserreich nur mit dem gegliederten Schulsystem garantiert werden.
Somit ist das gegliederte Schulsystem eindeutig eine der Säulen, die Deutschland in den Ersten Weltkrieg geführt haben.
Deswegen gab es dann auch zu Beginn der 20er Jahre die reformpädagogische Bewegung. Es galt das existente reaktionäre Schulsystem durch einen modernen Neuentwurf zu ersetzen, was zu verschiedenen Modellen führte einschl. der reformpädagogischen Einheitsschule.
Nach 1945 wiederholte sich die Geschichte übrigens erneut. Im Osten wurden mit der neuen Ideologie auch sämtliche Herrschafts- und Besitzverhältnisse umgekrempelt. In den westlichen Besatzungszone geschah das bekanntlich kaum, die Denazifizeriung wurde halbherzig durchgeführt.
Und mit dem Erhalt des Großbürgertums kam das gegliederte Schulsystem zurück.
Eine solche komplexe Kette innerhalb der jüngsten deutschen Geschichte ständig mit einer dumpfen Parole unter Beschuß zu nehmen, spricht nicht unbedingt für Deine (historische) Bildung.
Jeder bessere Geschichtskurs an der Oberstufe behandelt die Wechselwirkungen der Reaktion mit ihrem ureigensten Kind (dem gegliederten Schulsystem) und welche Folgen sich gesellschaftspolitisch unmittelbar-mittelbar daraus ergaben.
In diesem Kontext gewinnt übrigens auch die bürgerliche Revolution 1848 neue Farbe.
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@Bernstein
Du hast recht - Asche auf mein Haupt.
Die bisherigen konstruktiven Beiträge habe ich übergangen.
Mich interessierte allerdings in dem Moment auch eher der Widerspruch, der wieder einmal mit den Standardparolen ("Gleichmacherei", ...) aufkam.
So, ab in Heia jetzt, sonst komme ich nicht zu meinen vier Stunden Schlaf.
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| Differenzierung | | von: rhauda
erstellt: 20.03.2008 09:29:54 |
janne schreibt:Ich persönlich denke, dass die Problematik daran liegt, wie lange Kinder an der Grundschule verweilen dürfen. Nach 6 Jahren sind die richtungsweisenden Strukturen gefestigter und die Kinder werden nicht mehr so ins Verderben gejagt wie nach 4
Das ist alles ganz nett, ist aber völlig daneben, solange in den Grundschulen nicht ausreichend differenziert wird. Dazu darf es nicht - wie bei uns im Ort derzeit - Klassen mit 28 Schülern geben.
Abgesehen davon gibt jedoch es Untersuchungen, die besagen, dass kleinere Klassen so gut wie nie dazu verführen, mehr zu differenzieren. Lehrer ziehen ihren gewohnten Stiefel durch, egal wie viele Kinder sie in der Klasse haben.
Je weiter die Kinder im Alter voranschreiten, desto mehr Gewicht muss auf individualisiertes Lernen gelegt werden. Dazu gehört mehr als: "Wenn du damit fertig bist, hab ich hier noch einen Ausmalbogen für dich." Da gibt es dringenden Fortbildungsbedarf.
Ich weiß, dass meine Tochter sich schon am Ende der 4. Klasse zu Tode gelangweilt hat. So geht es eigentlich fast den ganzen oberen 30% einer Klasse. |
| @ing_08 | | von: bernstein
erstellt: 20.03.2008 10:00:24 geändert: 20.03.2008 13:10:49 |
schade, schade, ing_08, dass in deinen Formulierungen wieder Verbalattacken enthalten sind, die nur für böses Blut sorgen.
Wenn dir noch nie jemand auf der Welt gezeigt hat, wie man seine Meinung zum Ausdruck bringt, OHNE das Gegenüber zu verletzen, dann versuche ich es hiermit mal.
Der Satz "Deine stumpfsinnige Polemik kannst du dir sparen" verliert sein ganzes Angriffspotenzial, indem du folgendermaßen schreibst:
"Knuschele, ich finde folgende Sätze von dir ............. (ing_08, du unterlässt es nämlich auch zu sagen, was genau du denn meinst) unnötig polemisch, weil ................................
(auch gibst du nie Gründe an)
Um es auf den Punkt zu bringen: Unterlasse bitte Verbalattacken der oben beschriebenen Art.
bernstein
Mitglied der Redaktion |
| Nebenaspekt: Differenzierung in kleinen Klassen der Grundschule | | von: ysnp
erstellt: 20.03.2008 11:02:08 geändert: 20.03.2008 11:03:47 |
Abgesehen davon gibt jedoch es Untersuchungen, die besagen, dass kleinere Klassen so gut wie nie dazu verführen, mehr zu differenzieren. Lehrer ziehen ihren gewohnten Stiefel durch, egal wie viele Kinder sie in der Klasse haben.
Kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Als ich noch an einer kleinen Grundschule mit 18 Schülern unterrichtete, ging die Differenzierung ziemlich problemlos, da das Arbeitsumfeld stimmte.
Jetzt, in einer Klasse von 27 Schülern, sind die Bedingungen wesentlich schwieriger, da hier auch wesentlich mehr Probleme zusammenkommen und ein einzelner Lehrer überfordert ist.
Ich spreche hier erst einmal von einer Differenzierung, wie sie im offenen Unterricht gemacht wird.
Wir probieren an meiner jetzigen Schule auch eine klassenübergreifende Differenzierung, doch das erfordert bei DEM Leistungsdruck (wir dürfen keine differenzierte Proben schreiben) ein Voranschreiten im Stoff im Gleichmarsch, was wieder gegen jede Pädagogik ist und uns *logistische* Probleme beschwert.
Hier kann man den Bogen auch wieder schließen, nämlich was poni ansprach: Leistungsdruck macht schon von dieser Warte aus die Pädagogik kaputt.
Fazit: Es werden in der Theorie Dinge erwartet, die pädagogisch super sind und toll klingen, die durch die Beibehaltung des alten Schulsystems mit seinem Leistungsdruck für den Lehrer nicht machbar sind und der Lehrer sich am Spagat die Muskeln reißt.
Die Untersuchungen bringen nichts, so lange für den Lehrer solche Dinge kaum durchführbar sind. Ich erwarte von den Professoren, dass sie endlich einmal den Mund aufmachen und andere Schulbedingungen fordern, statt den Lehrern den schwarzen Peter zuzuschieben. |
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