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Forum: "6 Jahre Grundschule"

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zum ausgangspunkt zurückneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sopaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.04.2008 18:47:31

herr lehmann sagt doch in seinem letzten statement genau das richtige:
ohne gleichzeitigen inhaltlichen wandel des schulsystems entlarvt sich jedes reförmchen als reiner aktionismus.
nur:
an den großen wurf wagt sich politisch niemand ran - das würde ja auch geld kosten.
geld, welches in unserem armen reichen land für andere zwecke ausgegeben werden muss...

mfg
sopaed


Ich hab nen Linkneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rfalio Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.04.2008 20:08:52 geändert: 25.04.2008 20:14:03

von elefant geklaut (aus einem anderen Forum), aber er passt so gut hierher:
http://www.finland.de/dfgnrw/dfg043a-pisa01.htm
Sehr Vieles, was hier als für den finnischen Erfolg maßgeblich geschildert wird, ist auch in einem gegliederten Schulsystem möglich.
Erschreckt hat mich allerdings die feste Vorgabe an Notenquoten am Ende der Schulzeit, die Aufnahmeprüfungen an der Uni u.ä.
Knallharte Selektion!
rfalio


"wenn wir nicht früh fördern, werdenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sopaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 25.04.2008 21:24:29

die sozialkosten nachher um so höher."

nicht, wenn mensch die sozialkosten kontinuierlich "verhartzt".

bildungspolitik ist halt auch sozialpolitik, ist halt auch gesamtpolitik...

mfg
sopaed


Ich finde bei der 6 jährigen Grundschuleneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hops Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.04.2008 00:33:28 geändert: 26.04.2008 00:36:41

den Zeitfaktor völlig unrelevant, solange in der Qualität ein Rückschritt dem Anderen folgt. Frühförderung und Prävention greifen nach meiner Meinung nur noch punktuell. Begabtenförderung verkommt zum Teil in der Profilierungssucht Einzelner. Konzepte dazu werden aus meiner subjektiven Sicht vom theoretischen Tisch aus ohne Sichtung der realen Lage kopflos in die verschiedensten Einrichtungen geworfen. Das Kind, dem die Aufmerksamkeit gelten sollte, ist "nur noch Material" im Spiel der Zahlen und des Geldes. Da ist es leicht die unterschiedlichen Schulsysteme gegeneinander auszuspielen. Ein gut harmonierender Klassenverband über einen 6 jährigen Zeitraum gibt Schülern Sicherheit im sozialen Miteinander und Orientierung und Halt.
Ein Wechsel in leistungstärkere Gruppen kann ebenso förderlich für die Entwicklung sein, wenn zuviel Harmonie und Gleichschritt die eigenen Antriebskräfte bremst.
Den Schüler beim Finden diese Weges zu unterstützen, wäre meines Erachtens förderlich um die Recourcen des Einzelnen optimal zu erschließen.Solange sich die Profis ihrem Mitleid oder ihrem Erfolg suhlen springt für die Schüler nix heraus, egal ob die gemeinsame Schulzeit ein oder mehrere Jahre dauert.
Sicher, dass ist ein Ideal und finanzpolitisch möglicherweise der Supergau. Wenn aber bspw. ein Fleischer meint, nur wenn er hinter der Theke steht ist die Wurst gut, und sie wird besser wenn er mal nach links oder recht oder sonstwohin wechselt ist es innovativ, dann geht sein Geschäft den Bach runter. So wie er am Geschmack seiner Wurst immer wieder etwas verbessert, muss auch Schule endlich mal an den Inhalten arbeiten und nicht an trivialen abgekupferten Zeitmodellen.
Schauen nach verschiedenen Seiten ; Ländern alles Ok, jedoch die eigenen Bedingungen nutzen, dass ist das Wesentliche.
Nur diese Arbeit nehmen zu wenige in Angriff.

Nun habe ich mich etwas, hoffentlich verständlich, darüber ausgelassen, weil mich die Starrheit ganz schön nervt.
LG aus der 6-jährigen GS von Hops


Hat Lehmann "geschummelt" ?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.04.2008 13:37:15 geändert: 26.04.2008 14:37:14

Heute las ich in der WAZ sinngemäß, daß die Redakteure der Zeit zunächst ein Interview mit Herrn Prof. Lehmann veröffentlichten, ohne die Studie komplett vor sich gehabt und gelesen zu haben.
Nachdem sie das konnten, schoben sie, so die WAZ, in der Zeit online nach, daß diese durchaus sehr andere Schlußfolgerungen zuließe.

Winston Churchill: "Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!"

Wie wahr!

Nachsatz: Ich habe mir gerade einige spätere Artikel in der Zeit online angesehen und die Aussage der WAZ bestätigt gefunden.


Sali klaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: pambs Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.04.2008 16:44:54

richtig geraten, wegen der Abkürzung.
Du hast mich enttarnt, muss ich nun den nick ändern?
Ich habe mir schon einmal überlegt, ob ich dazu ein Forum
eröffnen soll, aber ich glaube das gab's schon.

Bei uns in der Primarschule ist es wirklich noch recht entspannt.
Wir haben keine Noten, sondern Beurteilungsgespräche (einmal
pro Schuljahr) und ab der dritten Klasse schriftliche Lernberichte.
Wir haben schon auch einen recht veralteten Lehrplan, aber es
herrscht der Grundsatz: Jedes Kind da fördern, wo es steht.
Leider werden nun immer mehr Kinder auch in der Regelklasse
integriert, damit die Kleinklasse (Förderschule) "eingespart"
werden kann. Auch ist der Anteil fremdsprachiger Kinder recht
hoch und so kommen wir oft mit der individuellen Förderung
ziemlich an den Rand.
Mal so weit, wenn Du noch mehr wissen willst, melde Dich
wieder oder sonst auch direkt.
E liebs Griessli
pambs


@hops only:neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 26.04.2008 17:24:03 geändert: 26.04.2008 17:24:28

Asche auf mein Haupt! - aber so isser nu mal

Darf ich dich in dem Zusammenhang vorsichtig an dein Motto erinnern?:

"Ein Tag ohne Lachen ist ein verschenkter Tag"

Tu´s bitte, ich freu mich ja auch!


Hallo,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rondra1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 04.05.2008 04:40:10

da es so viele lange Beiträge gab versuche ich mich mal ausnahmsweise kurz zu fassen.

1. Ich bin ebenfalls für die Wiedereinführung der Vorschule. Momentan findet der Vorschulunterricht im ersten Halbjahr der 1. Klasse statt. Das kostet meiner Meinung nach viel Zeit. Dann kommt noch hinzu das einige Kindergärten mehr fördern als andere und machen den Spagat nicht einfacher um alle Kinder erstmal einigermaßen auf einem Level zu bekommen.

Zudem hat die Vorschule dann die Möglichkeit den Kindern "behutsam" das Sillsitzen beizubringen. Meine Nichte ist momentan in einer 1. Klasse mit 33 Kindern, wenn es da nicht diszipliniert zu geht, was von einer 1. Klasse so wirklich nicht zu erwarten ist, ist ein qualifizierter Unterricht nicht möglich. Also muss dort eine höhere Strenge herrschen, als eigentlich nötig, denn die Kinder müssen von heute auf morgen lernen still zu sitzen und nicht durcheinander zu quatschen.

In der Grundschule fehlt ohnehin schon viel unterricht. Durch das Wegfallen der Vorschule, den Samstagsstunden und den Englischunterricht als Zusatzfach. Durch die Vorschule würde ein Teil wieder aufgefangen werden, so das sofort in der 1. Klasse mit dem eigentlichen Lernen angefangen werden kann.

2. Keine 6 Jahre Grundschule!
Durch den Kindergarten und die Vorschule sind die Kinder 6 Jahre zusammen.

Ich glaube kaum, dass man das Sozialverhalten fördert, wenn man Kinder, die gerade in die in der Vorpubertät bzw. Pubertät sind ( Klasse 4-6) zusammen unterrichtet. Denn durch die Notengebung und der Direktvergleich ist die Distanz ja noch viel größer. Durch unterschiedliche Schulen werden die Kinder ja nicht jede Stunde damit konfrontiert, dass große Unterschiede herrschen.
Denn leider sind viele lernschwache Kinder ja nicht nur beim Lernen sondern auch im Alltag benachteiligt.

Ich habe viele Förderkinder die froh sind, dass sie das erste Mal in ihrem Leben eine 3 oder sogar 2 schreiben sobald sie auf der HS sind. Das ist dann für viele ein ganz neues Gefühl mal Erfolg in der Schule zu haben. Gerade in der 5. Klasse merkt man, wie viele Kinder einen Motivationsschub bekommen. Ich vermute aber mal, dass es auf allen Schulformen so ist?!
Wenn Kinder in der Vorpubertät nur (!) 4er oder 5er ( an 6 mag ich gar nicht denken) bekommen halte ich nicht für gesund. Die meisten Gewaltprobleme sind meiner Meinung nach schon durch mangelndes Selbstbewusstsein hervorgerufen.
Das Selbstbewusstsein kann nicht gefördert werden, wenn sie immer zu den schlechtesten der Klasse gehören.

Außerdem müssen die potentiellen Gymnasiasten lernen zu lernen. Wenn sie in der Pubertät ( also mit 12 oder 13) erst damit beginnen müssen finde ich ist der Lernstart viel schwerer. Ich denke auch mit 10 Jahren ist die erste 4 oder 5 besser zu verkraften, als mit 12. Ebenso sich mit 12 oder 13 Jahren in neuen Gruppen zurechtzufinden ( für alle Kinder).

3. Ich bin zur Zeit der OS und der Vorschule zur Schule gegangen. Ich weiß noch genau, dass eine Klassengemeinschaft bei uns nicht wirklich da war. Zumal wir in der 6. Klasse nur "Nebenfächer" zusammen hatten, da die Hauptfächer in A1, A2 und B-Kursen aufgeteilt waren. ( Wieso hieß es eigentlich nicht A-B-C oder A1-A2-A3?) Dadurch wurde die 3-Klassen-Gesellschaft ja noch viel deutlicher gemacht, finde ich.

4. Sozialverhalten ist meiner Meinung nach immer noch in erster Linie Erziehungssache. Sie müssen es im Elternhaus lernen. Wenn sie dort nicht Sozial erzogen werden, werden sie es auch nicht in der Schule lernen können, denn dann werden sie den Platz Schule nur nutzen, um sich noch deutlicher von anderen Schülern abheben zu können. Leider fällt mir nicht selten auf, dass die Schüler im Bereich Sozialverhalten meist das Spiegelbild der Eltern sind!


Also meine Meinung dazu ist, dass es das Sozialverhalten nicht fördert schnell-Lerner zu langweilen und langsam-Lerner zu überfordern und dieses noch durch Zensur deutlich zu machen.
Es gibt jetzt schon zu viele Kinder die "durchgeschleift" werden und dadurch auch sichtlich "Schleifspuren" haben. Wie viele Fünfen und "blaue Briefe" verträgt denn ein Selbstbewusstsein?

Zumal ist die Gefahr dann ja auch noch höher, dass Kinder, die sich jetzt noch durch die GS "mogeln" und in der Grundschule nur Überleben statt Leben, dann aber noch auf die HS kommen, es im 6er-System gar nicht mehr schaffen und vorher auf die Förderschule kommen.


OK, jetzt habe ich es leider doch nicht mehr geschafft mich kurz zu halten.

Bis dann
Rondra


@rondraneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 04.05.2008 11:27:10

Wofür du plädierst ist doch eigentlich mehr individueller Spielraum.....

Kaum wird das institutionalisiert und man nennt das Vorschule oder 6 Jahre GS wird ganz schnell ein zu erreichendes Level formuliert...und du hast wieder das Gleiche in Grün.
Der Kiga traute sich bis vor kurzem 0,0 der Schule "vorzugreifen", die Schule hievt das erste Halbjahr nur alle auf ein gleiches Level, dann gibts Noten um paradoxerweise einen Standard zu sichern, gedachte Levels zu überprüfen, und danach, nach 4 Jahren Frust für so viele, soll in der Dreigliedrigkeit endlich eine Gerechtigkeit erreicht werden indem jeder angeblich auf seinem Niveau arbeiten darf.....
Und alles wird von außen gelenkt...
Das ist von Erwachsenen nicht zu leisten, dass sie den Kindern so gerecht werden, dass man ihr Lernbedürfnis und ihre anderen Bedürfnisse errät und das innerhalb einer Klasse auch noch gleichzeitig.
Höchstens für das statistisch gedachte mittlere Leistungsdrittel.
Mir ist mittlerweile egal, wie sich alles nennt.
Einfach nur die Noten abschaffen bis Klasse 8 oder so, dann regelt sich alles "von alleine" als logische Folgeerscheinung

Liebe Grüße
kla


@kla1234neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rfalio Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 04.05.2008 14:48:19 geändert: 04.05.2008 14:52:41

Wirklich?
Steht dann am Ende der Schullaufbahn eine Prüfung, die zwar einen Namen hat, aber zu fast nichts berechtigt (in Finnland machen die Unis Eingangstests ).

Systeme zu ändern, bringt wenig!
Bedingungen gehören geändert!

Also:
- Spezielle Betreuer für leistungsschwache oder sozial benachteiligte Kinder für Einzel- oder Kleingruppenunterricht
- Totale Schulkostenfreiheit ( incl. Schreibmaterial u.ä.)
- Kleinere Klassen
usw.
rfalio


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