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Forum: "Über die Hälfte der Schüler aus zwei fünften Klassen beherrschen nicht die schriftlichen Grundrechenarten"
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| Widerspruch | | von: elceng20
erstellt: 05.11.2009 16:05:01 |
gut,dass alles unterschiedlich ist,
sonst würden zum Beispiel [...]
Ungleichheit und Ungleichheit sind verschiedene Dinge. Einheitliche Schulsysteme sind wesentlich leistungsfähiger, dafür muß noch nicht einmal die Systemanalyse (Systemtheorie-Kybernetik) ins Feld geführt werden.
Zwischen dem ideologischen Kampfbegriff des rechtskonservativ-bürgerlichen Lagers ("Gleichmacherei") und einheitlichen Schulstrukturen, die das Bildungsniveau aller Kinder heben, liegen Welten.
yspn, ja du hast recht, die Lehrpläne sind total überfrachtet - wenn ich das vergleiche, mit dem, was ich in der Volksschulzeit 1959-1963 gelernt habe.
Das bezweifle ich. Wir lernten in der Unterstufe der DDR-Schule wesentlich mehr Stoff in Deutsch und Mathematik. Die Lehrer kamen gut zu Fache, was besonders an der besseren Lehrerausbildung lag, und die meisten Schüler kamen gut mit.
Das Motto müsste heißen: Zurück zu den Wurzeln, darauf langsam, stetig, intensiv aufbauen -
gilt auch für die Kindergärten
Eben nicht. Die Wurzeln in Westdeutschland sind seit der Restauration des gegliederten Schulsystems 1945 falsch. Die mutwillig abbremsende Spielekindgrundschule ist der falsche Ansatz, besonders heute, wo die Schülerschaft in ihrer Schulfähigkeit Ende des 6. Lebensjahres stark abbaut.
Die jahrzehntelang bewährte, effektivere Alternative, die wissenschaftliche Leistungsunterstufe, wurde allerdings 1990 planlos-ziellos in den Ausguß gekippt. Der Mathematiklehrplan der POS (auch die ausgedünnte 4. Generation, die 1983-1990 inkrafttrat) spricht Bände.
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| Geht das Ideologiegedöhne mit dem | | von: lupenrein
erstellt: 05.11.2009 21:07:44 |
"in der DDR war alles besser!" schon wieder los?
Schade eigentlich.
Hier teilten sich bisher Menschen aus unterschiedlichen Schulformen ihre Erfahrungen mit - einschließlich der Hintergründe, die sie im persönlichen Gespräch mit Eltern, Lehrern der Grundschulen "ihrer" Kinder und Kollegen mit vergleichbaren Erfahrungen erhellen konnten - .
Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass sich Kindheit, Eltern-Kind-Beziehungen, Freizeitverhalten, sozialer Status der Eltern, Partnerschafts-Verhalten, Wertigkeit der Kinder etc. in den letzten Jahrzehnten entscheidend verändert haben und vor diesem Hintergrund unsere tägliche Arbeit tun.
Übrigens haben mir die Grundschullehrer auch meiner Schüler, die ich bei den pädagogischen Konferenzen vorgestern und gestern kennenlernte, die VERA geschuldeten Fähigkeiten im Zeichnen und in der Interpretation von Diagrammen bestätigt.
Eine machte mich darauf aufmerksam, dass wir die Fünfer des nächsten Schuljahres in ihrer 1. Klassenarbeit in Stochastik testen sollten.
Warum? Genau!
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| Üben in Mathe macht Spaß | | von: rubio28
erstellt: 06.11.2009 17:51:03 geändert: 06.11.2009 17:52:56 |
Hallo,
ich unterrichte an einer Förderschule und da erlebe ich es oft, dass Rechenverfahren nicht funktionieren. Meistens sind die Vorgänge in den Operationen tatsächlich nicht verstanden.
Ich arbeite mit folgende Grundlagen im ZR 100:
I Ergänzen bis zum Zehner
Einer bis zum vorhergenden Zehner wegnehmen
Zahlzerlegungen trainieren mit Zahlenhäusern
Diese Übungen sind grundlegend fürs schnelle und sichere Kopfrechnen.
II Bei den schriftlichen Rechenverfahren braucht man bei dr Addition und Subtraktion selten mehr als Kompetenzen im ZR bis 20.
Kleines Spiel: Wahlos Zahlen von 1 -10 (1-20, 1-30, ..) an die Tafel schreiben. Nebeneinanderstehe Zahlen die zusammen 10 (20, 30 ...)ergeben, finden.
Für Addition und Subtraktion muss das kleine Einmaleins darüber hinaus automatisiert sein.
Wenn das alles gut klappt, die halbschriftlichen Verfahren anbieten, denn die fördern das Verständnis der Operationen.
Auch wenn die Schüler erstmal maulen, dass dies alles zu leicht ist, es wird Freude machen. Und wenn die Stolpersteie im ZR 100 ausgeräumt sind, wird jeder Zahlenraum zu einer Freude
Volker |
| Im Förderunterricht Mathe der 5. Klassen habe ich damit | | von: lupenrein
erstellt: 06.11.2009 19:03:54 |
angefangen, "Stumpf ist Trumpf" eine quadratisch ausgeführte Tabelle bis 20x20 (also 400 Rechenoperationen) ausfüllen zu lassen (ich habe sie in EXCEL vorbereitet).
Als Hilfestellung bekamen die Kids
-als Diagonale alle Quadratzahlen hineingeschrieben,
- ein paar 1x... ,ein paar 5x, ein paar 10x...und ein paar 20x...
sowie ein paar gleiche Multiplikationen rechts und links der Diagonale (Kommutativgesetz, also immer auf dieselbe Stelle)
Der erste kam dahinter, dass ja rechts und links der Diagonale im gleichen Abstand dieselben Zahlen waren und machte nur die erste Hälfte,
der nächste kam auf den Trichter: "Muss ja so sein, 3x7 iss dattselbe wie 7x3).
Dann gings ganz schnell:
Hausaufgabe:
Alle Quadratzahlen bis 15
Das kleine Einmaleins bis 10x10
Nächste Stunde: Abfrage im 2-Sekunden-Takt und gnadenlos weiter, wenn keine Antwort kam.
In der 6. Runde lief es flüssig, wohl auch weil ich hintereinander 6x7, den nächsten dann 7x6 fragend, dann die nächste Reihe mehrfach durchkaute.
Die Kids haben nicht gemerkt, dass die Stunde um war...
Zur Auflockerung habe ich noch das "Ostfriesen-Abitur" gezeigt. Das war dann die 9er-Reihe in gaanz, gaanz einfach.
Geht doch!
Das ganze Spiel habe ich am Tag danach in meinen beiden Matheklassen in der 5 wiederholt und verschärft, indem die Kids antworten mußten: " 7x8 = 56, denn
56 durch 8 = 7.
Das lief super in beiden Klassen mit richtig roten Wangen, weil jeder drankommen wollte. |
| @amann | | von: frauschnabel
erstellt: 07.11.2009 07:57:32 |
ich unterrichte in einer sechsten und in einer zehnten Mathe in einer fünften sitze ich (noch) regelmäßig bei, da meine Referendarin in dieser Klasse unterrichtet. Und beobachte genau das was du beschrieben hast, die Kids aus 5 und 6 können gut Kopfrechnen kennen die Grundrechenarten und können diese auf andere Aufgaben übertragen (Außnahmen gibt es natürlich immer). Im meiner eigenen zehnten Klasse frage ich mich manchmal, was ich all die Jahre falsch gemacht habe, wenn die Schüler etwas im Kopf rechnen sollen oder das schlichte 1x1 brauchen, z.B beim Dreisatz, Wiederholugen aus den vergangenen Jahren, jetzt wenn es um die ZP´s geht, ist es oft eine Katastrophe.
Daraus lerne ich, in Mathe braucht es immer eine Kontinuität sämtlicher Rechenarten und Wege, sämtlicher Themen. Wenn ich im nächsten Jahr also wieder mit einer 5 anfange werde ich ordentlich Umdenken müssen was den Matheunterricht angeht, ich bin mir nur noch nicht sicher, wie ich das in der Praxis umseten kann, ob des vollen Lehrplanes und den ganzen Aktivitäten, die es neben Mathe und dem Schulalltag ja noch gibt!
Aber es ist wohl eindeutig von Nöten, denn das was du geschrieben hast, beobachte ich genau so!
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| . | | von: palim
erstellt: 07.11.2009 12:02:50 |
Meine Meinung ist folgende:
Die meisten SuS, die von der 4. aufsteigend Probleme in Mathematik haben, beherrschen schlichtweg das 1+1 udn das 1x1 nicht im Schlaf.
Sie verstehen zwar eigentlich den Rechenweg, aber das ausrechnen dauert so lange und ist für sie so schwierig, dass sie darüber den eigentlichen Rechenweg vergessen, sich verlaufen etc.
Klar, mit schriftlichen Rechenverfahren und Taschenrechner geht es dann wieder - aber letztlich fehlt das Training und wie rubio28 aufgezeigt hat, das grundsätzliche Verständnis für den ZR 100.
Da sollte es Möglichkeiten, Förderstunden, Module geben, damit SuS mit diesem Verständnis aus der GS kommen und im Notfall auch in höheren Klassen dabei noch einmal Unterstützung erhalten.
Das würde vieles leichter machen.
Palim |
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