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Forum: "Austausch 1. Klasse"
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| @murmel | | von: fairytale1
erstellt: 31.07.2006 09:46:49 |
ich bin auch ab samstag für fast 4 wochen weg, hier beginnt am 4.9. die schule wieder.
schreib mir einfach eine nachricht,wann du zeit hast und wir machen uns was aus. vielleicht hat marion ja dann auch zeit.
ich hab bis jetzt immer versucht,den *unterricht* so weit als möglich zu öffnen, unterrichte ja außer religion alle gegenstände in meiner klasse..aber @rolf leider/zum glück wie auch immer..hab ich fixe vorlagen des stundenplans, wo ich meine teampartnerin da habe - bilinguale klasse - deswegen soll das heuer auch der erste komplett offene,zweisprachige unterricht werden und somit etwas neuland.
@murmel nochmal: ich find das klasse, wie du es machst..mach einfach so weiter, bei mir dauerte es auch über jahre, bis ich mir das eine oder andere zugetraut hab (oder meinen ersties?*g*)..das mit dem schreibschriftlehrgang hab ich heuer auch erstmal vor, mal sehen,wie das klappt. musst mir unbedingt über deine erfahrungswerte erzählen.
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| @fairytale | | von: kla1234
erstellt: 31.07.2006 11:35:52 geändert: 31.07.2006 11:59:56 |
Ein Einzelbeispiel zur Anschauung:
Meiner eigenen Tochter hab ich als sie das unbedingt wollte einfach eine Tabelle und Schreibschriftblätter von Rolf gegeben. Sie hat sich darauf gestürzt.
Der große Unterschied zum normalen Schullernen ist, dass man die Irrtümer zulassen kann und im Gegenteil, sie als Basis dienen können, dass von dort aus das Lernen eigenständig passiert ohne
Angst.
Nicht die Angst vor Fehlern beim Lehrgang mit den drei Zeilen, in die alle Buchstaben dann gleich mustergültig reinmüssen....
Sondern was passiert: das Kind probiert fröhlich aus, vergleicht selbst, fragt nach, ob das so richtig ist und fragt, "schreib mir das mal vor", und fragt, "wie krieg ich das besser hin" und schreibt die ihm wichtigen Buchstaben als Erstes, egal ob schwer oder leicht, will einen Brief schreiben "schreib mir mal vor", will vorwärts kommen und bald alles können.....
Sie kann nicht alle auswendig, aber sie konnte nach 2 Tagen alle richtig abschreiben.
Einen Monat später war Schreibschrift in der Schule dran. Du glaubst nicht, was das für Krämpfe bei meiner Tochter gab. Sie glaubte allen Ernstes ihre Buchstaben wären nicht schön, nicht gut genug, sie hat radiert wie ein Weltmeister und sich je nur den einen Buchstaben schreiben trauen. Bis Schuljahresende jetzt waren vielleicht 6 Buchstaben dran.....
Es hat ein bisschen gedauert, mehrere Stunden Gespräche, bis sie die zwei Arten des Lernens verbinden konnte. Das Lernen, das man will, und das Lernen in der Regelschule, wo beim Schüler ankommt "nur richtig gilt" und "möglichst schnell perfekt wie gedruckt" und ein Irrtum oder Versuch besser verheimlicht wird...
Es kommt beim gleichzeitigen, schrittweisen Lernen nach festem Plan einfach so an, auch wenns durchaus auch anders beabsichtigt ist.....
Liebe Grüße
kla |
| @kla | | von: fairytale1
erstellt: 01.08.2006 11:44:08 |
ja,so ganz unhöflich wollt ich es ja nicht ausdrücken *g*.
ich hatte das erste jahr an meiner neuen schule,wo ich nun seit 4 einhalb jahren bin, enorme anlaufschwierigkeiten. meine direktorin war die ersten monate mehr als verwirrt und teilweise auch *entsetzt*. ich erinnere mich noch,wie sie einmal ins klassenzimmre stürmte, weil sie dachte,es sei was passiert..dabei haben meine ersties und ich nur mal eben klassenkurzturnen zur musik gemacht (und das alte schulgebäude hat gleich gewackelt.
ein andern mal missfiel ihr, dass wir bei vielen tätigkeiten liegen,sitzen,stehen..und nicht stur am stuhl kleben bleiben...usw. ich hab mich aber offenbar durchgesetzt, der erfolg gab mit tausendpro recht und direx ist wie verwandelt. sie liebte es allmählich sogar, in meine klasse zu kommen und zu supplieren etc. und hat sich dran gewöhnt, dass mein hochbegabtentrupp keinen üblichen grundschulstoff bearbeitete, während ein paar andre mit mir am eigenen gruppentisch schriftliche divisionen trainieren, 3 weitere im internet recherchieren und und und..
bei den kollegen macht man sich allerdings nicht besonders beliebt teilweise,da geb ich dir recht *lach*. is ja auch bequemer mit der jahresplanung eines anderen zu arbeiten, das buch aufm tisch und alle malen zeitgleich das selbe bild, rechnen die neunundneunzigste division gemeinsam usw. *schulternzuck*...
dennoch, als lehrer,der es eben anders machen will, muss man hin und wieder für sich persönlich auf die notbremse treten,hab ich bemerkt. weil man sonst irgendwann durchknallt. also zeit für sich selbst und wieder ein bisschen runterkommen hin udn wieder schadet nicht. und zeit fehler zu erkennen...ich bin noch sowas von unfertig und das,wo ich nun das 16.jahr anfange *g*.
aber denkst du,man kann andre menschen sprich kollegen zu änderungen zwingen oder überzeugen? ich nicht.. lg fairy |
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