Hier das Resultat einer Untersuchung:
"Die Auseinandersetzung mit dem Thema Lehrerarbeitszeit findet in Deutschland weitgehend verhalten statt. Dabei haben bereits 1999 Mummert und Partner auf der Grundlage einer umfangreichen Arbeitszeituntersuchung in Nordrhein-Westfalen Vorschläge für ein weitergefasstes Arbeitszeitmodell formuliert (Mummert & Partner 1999, S. 92 ff). 2003 hat Hamburg mit der Einführung eines Jahresarbeitszeitmodells darauf reagiert.
Die im Bundesland Hamburg bereits erfolgte und im Rahmen von Modellversuchen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bremen diskutierte Überarbeitung des Pflichtstundenmodells hin zu einem Jahresarbeitszeitmodell, reagiert vor allem auf vier Annahmen:
(1) Eine Festlegung der Lehrerarbeitszeit über die reine Unterrichtsverpflichtung stößt bei der Betrachtung notwendiger Schulentwicklungsprozesse immer mehr an Grenzen (vgl. z. B. den Ausbau der Ganztagsschulen).
(2) Im Kontext der bundes- und länderweiten Qualitätssicherungs- und Qualitätsentwicklungsstrategien sind Schulen als selbstständige Schulen in der Verpflichtung, selbst Verantwortung für Qualität zu übernehmen. Als eine wesentliche Voraussetzung dafür gilt, dass die Einzelschule auf der Organisations-, Personal- und Unterrichtsebene flexibel auf lokale Anforderungen reagieren kann.
(3) Eine möglichst hohe Arbeitszeittransparenz hat – in Verbindung mit dem Anspruch nach Arbeitszeitgerechtigkeit – positive Effekte auf schulische Steuerungs- und Entwicklungsprozesse sowie auf die persönliche Arbeitszufriedenheit von Lehrerinnen und Lehrern.
(4) Eine umfassende Berücksichtigung und Darstellung der Tätigkeiten von Lehrerinnen und Lehrern führt zu einer steigenden Wertschätzung schulischer Arbeit sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der eigenen Wahrnehmung."
Wichtig erscheint mir der Aspekt der Gerechtigkeit, die mit der Arbeitszeittransparenz erreicht wird. Die bisherige Handhabung, die Arbeitszeit nur über die Unterrichtsstunden zu messen, scheint überholt.
http://www.hf.uni-koeln.de/32147