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Forum: "Studienmodul Lernschwäche - Dyskalkulie ist behebbar"

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Vorläuferfähigkeiten unterschätztneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.06.2019 21:59:28 geändert: 28.06.2019 23:03:05

Hallo kidheinz,

Ich muss sagen, ich habe Dein Herauskitzeln von Vorläuferfähigkeiten unterschätzt.

Was ist geschehen?

Zum einen habe ich, nachdem ich Anfang vorigen Jahres nach meiner 2. OP mich (zu) lange nicht mehr in die Schule gewagt habe wegen Chemotherapie und Infektionsgefahr, mir reichlich Zeit für wichtige Fragestellungen im Rahmen meiner Fördertätigkeit genommen. Eine wichtige Frage war, was eigentlich der Hauptgrund ist, wenn Kinder leistungsschwach sind. Wenn Kinder keine speziellen Probleme haben wie bestimmte körperliche Beinträchtigungen (z.B. eine Hör- oder Sehschwäche), ADS oder sehr schlechte Merkfähigkeit (alles an 'meiner' Schule sehr selten), liegt das Problem darin, dass diese Kinder Strukturen nur mit mehr oder weniger großen Einschränkungen erkennen bzw. nachhaltig nutzen können. Die lernfähigen Kinder lernen z.B. ja weitgehend selbstständig Lesen, eine Unterstützung beinhaltet lediglich das Ermuntern und freundliche Anbieten von Anregungen. Zum flüssigen Lesen eines Wortes müssen die Kinder jenseits der elementaren Buchstaben-Laut-Zuordnung mehrere Buchstaben zusammenschleifen, im Weiteren die Silbengrenzen erkennen, etc. Das sind komplexe Vorgänge, die den Kindern kaum explizit beigebracht werden. Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Kinder korrekt die Silbenbögen unter Fantasiewörter zeichnen, die sie ja nie gehört haben. Offensichtlich erkennen die Kinder die Silbenstruktur im geschriebenen Wort, d.h. die entsprechenden Gesetzmäßigkeiten, Dinge, die wir auch als Erwachsene 'automatisch' richtig machen, obwohl uns diese Gesetzmäßigkeiten nicht bewusst sind, solange wir uns nicht ausdrücklich damit beschäftigt haben. Und da ist es klar, dass Kinder, die nur schlecht Strukturen erkennen können. mit dem flüssigen Lesenlernen Probleme haben. Und mehr oder weniger mit allen Lerninhalten in Deutsch und Mathematik. Das erklärt auch, dass in den meisten Fällen leistungsschwache Kinder sowohl in Deutsch als auch in Mathematik leistungsschwach sind, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.

Zum anderen arbeite ich im Moment mit einer ersten (und zweiten) Klasse, die einige Besonderheiten aufweist. Ich arbeite mit 6 Kindern (in 2er-Gruppen), die ich in Mathematik fördere. Zum einen habe ich schon ein Kind ausgetauscht, weil es so verhaltensauffällig war, dass eine Förderung keinen Sinn machte. Zwei Kinder sind extrem leistungsschwach, besonders eines. Hier sind Erfolge kaum zu erzielen. Das ist für 'meine' Schule außergewöhnlich. Zwei Kinder sind in meinem Sinnne 'normal' leistungsschwach, benötigen massive Unterstützung, sind aber lernfähig. So kenne ich das hauptsächlich. Und zwei Kinder sind 'Nachhilfe'-Kinder und benötigen eigentlich keine Förderung. Entsprechend gut ist jetzt ihr Leistungsstand. Ich werde deshalb in Kürze ihre Mathematikförderung beenden und stattdessen Deutsch unterstützen. Eines der beiden Kinder hat einen Migrationshintergrund und keine häusliche Unterstützung.
In didaktischer Hinsicht habe ich schon lange den Rhythmus erkannt für das erfolgreiche Lernen. Das habe ich in den letzten Monaten weiter ausgebaut (spiegelt sich leider noch nicht auf meiner Webseite), und die Erfolge damit empfinde ich als ziemlich beeindruckend. Was auffiel: 'mein' Hyper-Sorgenkind hat keinerlei Sinn für Rhythmus, es erkennt keine rhythmischen Strukturen. Auch mein anderes Sorgenkind hat sich etwas schwer damit getan.

Ich habe mir deshalb vorgenommen, mit den nächsten ersten Klassen zunächst ausschließlich rhythmische Strukturen einzuüben. Auf diese Weise hoffe ich auch, sehr leistungsschwache Kinder früh identifizieren zu können.
Und da sind mir Deine Vorläufer-Aktivitäten eingefallen. Bei denen geht es vielfach darum, Strukturen zu erkennen, genau mein Anliegen. Ich denke, dass ich einiges davon übernehmen kann. Übungen speziell zum Rhythmus muss ich allerdings woanders suchen bzw. mir selbst einfallen lassen. Manche Deiner Übungen kommen dem aber schon sehr nahe. Darüber hinaus verfolgst Du noch einen anderen Aspekt, der mir bisher nicht explizit bewusst war: das Einüben, wie man innere Bilder erzeugt. Das hatte ich bisher als selbstverständlichge Fähigkeit vorausgesetzt, aber Du hast recht, das wird bei  manchen Kindern nicht gegeben sein. So machen entsprechende Übungen Sinn, insbesondere im Kontext mit den ohnehin praktizierten Strukturerkennungs-Übungen. Deine Übungen haben auch den Vorteil, dass sie praxiserprobt sind, was ich sehr zu schätzen weiß. Und wenn ich auch mit vielen Deiner Überlegungen nicht einverstanden bin, eins muss ich Dir lassen: Du hast großen Erfolg! Und das liegt sicher nicht nur an Deinem außergewöhnlichen Engagement. So gehe ich mit großer Erwartung in diese Übungen. Wie spannend das alles ist, herrlich!

Ein Problem ist allerdings die Zeit. Du hast an der Förderschule den unschätzbaren Vorteil, die Übungen über einen langen Zeitrahmen erstrecken  lassen zu können. Du veranschlagst einen Zeitraum von 18 Monaten. Davon kann ich nur träumen, ich werde etwa 2 Monate dafür haben nach den Herbstferien (sofern die betroffenen Lehrerinnen überhaupt mitspielen, wovon ich aber erstmal ausgehe). Der frühe Zeitpiunkt bedeutet auch, dass ich zunächst mal mit der ganzen Klasse arbeiten muss, bis ich weiß, welche Kinder für diese Übungen relevant sind. Ich muss mich also auf relativ wenige Übungen beschränken. Es bedeutet ferner, dass ich für Kinder, die diese Übungen besonders brauchen wie mein Hyper-Sorgenkind, das ich sicherlich im nächsten ersten Schuljahr wiedersehe, vermutlich nicht genügend Zeit habe. Da beißt sich schon irgendwie die Katze in den Schwanz. Aber was soll's, Jammern bringt nichts. Ich muss halt sehen, das Beste draus zu machen, und da bin ich erstmal froh, einen neuen Hebel zu haben.



FilmbuchMathe.pdfneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 28.06.2019 22:30:34 geändert: 29.06.2019 09:12:19

Erledigt. Leider kann ich den Beitrag nicht löschen. 



An halb27 - Präformative Didaktikneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kidheinz Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 30.06.2019 12:57:39

Lieber halb27, schön, dass Du die verflixte Technik (Filmbuch Mathe) in den Griff bekommen hast.

Am meisten habe ich mich darüber gefreut, dass Du mit großer Begeisterung weiterarbeiten möchtest. Wer die Arbeit mit lernschwachen Kindern "spannend" findet, verdient wirklich meinen uneingeschränkten Respekt!!!! 

Zum "Herausfiltern" der Lernschwachen empfehle ich Dir meinen "Spezialfilm Kausaldiagnostik".

Hier der direkte Link zu dieser Seite:

http://akidsubneu.kidstudie.de/dinfokausaldiagn.html

Weiterhin viel Erfolg und vor allem gute Gesundheit!

Freundliche Grüße

kidheinz



Danke schönneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 01.07.2019 22:28:11 geändert: 01.07.2019 22:37:25

für Deine guten Wünsche.

Den Test in Deinem Link kann ich nicht nutzen, weil nicht für Kinder des ersten Schuljahrs gedacht.

Leider gilt das auch für Deine Vorläufer-Übungen mit Ausnahme von Tak-Tak-Tak. Auf den Tischtennisball-Mechanismus muss ich auch verzichten, weil ich das Material nicht direkt verfügbar habe. Ich arbeite in wechselnden Räumen und habe auch keine praktikable zentrale Abstellmöglichkeit. Aber ich denke, mit Klatschen geht's auch.

Ich möchte aber auch Töne nach Länge differenzieren lassen. Das dürfte auch mit dem Mund gehen. Dabei lässt sich sogar der Übergang von basalen Vorläufer-Fähigkeiten zu schulischen Vorläufer-Fähigkeiten finden. Wenn ich den Buchstaben 'i' nutze, kann ich vom basalen Punkt und Strich später zur Darstellung 'i' und 'iii' und schließlich 'ie' übergehen. Die allgmeine Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen ist in meiner Didaktik zwar überflüssig, aber für den Vokal 'i' ist sie wegen der ie-Schreibung interessant.

Ich möchte auch nach Tonhöhe differenzieren lassen. Zwar unterscheidet sich das kurze vom langen 'i' auch in der Tonhöhe, aber der Unterschied ist subtil und deshalb für basale Übungen kaum geeignet. Zur einfachen Erzeugung von Tönen unterschiedlicher Höhe ohne Material oder mit sehr leicht transportablem Material zum Transport in meiner Schultasche habe ich noch keine zündende Idee. Vielleicht eine kleine Flöte, aber so richtig gefällt mir das nicht. Ich möchte Töne in schneller Folge produzieren können, und das traue ich mir auf einer Flöte nicht so recht zu. Ich bin manuell nicht der schnellste. Auch ist der Flötenton nicht ideal, ich bevorzuge etwas Impulsartiges.

Ich lese übrigens gerade ein Buch einer Lehrerin, die ein besonders großes Herz für Kinder hat. Und am Rande Ideen verfolgt hat mit in meinem Sinne Voodoo-Charakter. Kann Voodoo helfen? Als meine Kinder klein waren und sich weh getan haben, habe ich sie immer zu einem Aua-Glöckchen im Wohnzimmer getragen und das Aua-Glöckchen bimmeln lassen. Und natürlich hat das geholfen. Ich glaube, fast alle Eltern kennen solche Voodoo-Rituale. Hat was mit positiver Erwartungshaltung zu tun. Kann vielleicht im ersten Schuljahr auch noch funktionieren. Besagte Lehrerin nun hat eine Idee aufgegriffen und einem Kind mit Problemen beim flüssigen Lesen eine Farbbrille aufgesetzt (ich glaube, es war eine gelbe und/oder grüne). Das hat spontan geholfen. Für die Farben-Esoteriker bewirkt gelb auch eine verbesserte Konzentration. Kann ich ja mal probieren, auch wenn ich da sehr skeptisch bin. Aber ich nehme auch Methadon, um meinen Krebs zu bekämpfen, und bin keineswegs von der Wirksamkeit überzeugt.

 



halb 27 - Deine Suche nach "eigenen" Übungsmöglichkeitenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kidheinz Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.07.2019 11:07:11 geändert: 02.07.2019 11:33:13

Lieber halb27,

Deine Suche nach eigenen Übungen (i - iii, Flöte, Klatschen usw.) erinnert mich an die Anfangsphase meiner Präformativen Didaktik. Ich habe damals auch Dutzende von Möglichkeiten ausprobiert. Ergebnis: Die meisten Übungen landeten nach längerfristigem (!) Einsatz im Papierkorb. Es geht nämlich um die Effizienz bei KINDERN und nicht um die phantasievolle "Erfindung" im Kopf der Lehrkraft.

Beispiel Tak-Tak:  Entscheidend ist die KÜRZE der Einzelsignale. Die Schwingfrequenz des Pendels garantiert die Effizienz der Übung (Langzeitübung vorausgesetzt). Alle "handbetriebenen" Verfahren haben - tempobezogen - eine viel zu hohe Streubreite und haben sich bei monatelangem Einsatz als definitiv ungeeignet erwiesen.

Beispiel Tonlänge (Morsen):  Auch hier kommt aus den gleichen Gründen nur das Morsen in Frage. Weil nicht jeder morsen kann (Funkamateur-Ausbildung) habe ich entsprechende filmische Übungen entwickelt. Erst daraus entwickelt sich z.B. die Fähigekeit, "LANGE" und "KURZE" Vokale zu unterscheiden (SCHAL : SCHALL).

Beipiel Tonhöhe (Ping-Peng /Gläser anschlagen):  Hier werden geometrische Formen (Flächen) einbezogen. Die Beschränkung auf DREI (ZWEI) unterschiedlich hohe Töne reicht völlig aus.

Anmerkung zur Kausaldiagnostik (Spezialfilm):  Für die Klasse 1 eignen sich die Übungen 1 bis 8. Der Bereich der formalen Aufgaben bleibt im 1. Schuljahr selbstverständlich  unberücksichtigt.

Anmerkung zum LESEN (farbige Brille):  Hauptursache der Legasthenie liegt NICHT im Bereich AUGE-BUCHSTABE. Der entscheidende Faktor ist die Fähigkeit zur AUDITIVEN Deodierung. (Siehe dazu auch SPITZER "Klicks").

Bitte betrachte meine Anmerkungen nicht als persönliche Kritik. Sie sollen nur mein eigenes intensives Suchen nach effizienten Methoden beleuchten. Darüber hinaus möchte ich Dich vor Enttäuschungen bewahren.

Alle Anmerkungen sind auch an den entsprechenden Stellen meiner Homepage ausführlich behandelt.

Liebe Grüße

kidheinz



Ich sehe die Details Deiner Übungen ...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 02.07.2019 16:49:11 geändert: 02.07.2019 23:16:12

durchaus als wertvoll an, weil bewährt, und würde sie auch gerne übernehmen. Nur geht das nur sehr beschränkt, wenn auch vielleicht mehr als nur Tak-Tak-Tak. Ich habe ja bis zu den Herbstferien noch genug Zeit, alles genauer zu durchdenken.

Ich würde mich aber freuen, wenn Du ein bisschen mehr das berücksichtigen könntest, was ich geschrieben habe. Ich habe nur ca. zwei Monate Zeit, und das mit Schulanfängern, und ich kann keine Materialien in der Schule lagern.

Dass ich das recht ausführlich beschrieben habe, liegt auch daran, dass ich die vage Hoffnung hatte, dass Du mir vielleicht den einen oder anderen Tipp UNTER BERÜCKSICHTIGUNG MEINER RAHMENBEDINGUNGEN geben könntest.

Die Sache mit der Farbbrille hat natürlich mit logischen Überlegungen nicht das Geringste zu tun, auch nichts mit Vorläufer-Übungen. Aber wie Du so schön schreibst: unser Fokus liegt auf den Kindern und dem Lernen dieser Kinder. Und da sind mir alle Anregungen recht, sofern sie einen Hauch von Erfolg versprechen, vor allem wenn es Erfolge damit gegeben hat. Da schließ ich solche Voodoo-Tricks nicht aus, vor allem, wenn ich den psychologischen Hintergrund (Erzeugung einer positiven Erwartungshaltung) sogar halbwegs nachvollziehen kann. .

Ich verstehe übrigens nicht, wie man auf die Idee kommen kann, dass das Lesen-Lernen etwas mit dem Auge zu tun haben könnte. Du sprichst Dich in Deinen Texten und Videos öfters gegen solche abwegigen Vorstellungen aus, die doch kein halbwegs vernünftiger Mensch haben kann. Als Mathematiker muss ich auch sagen, Mathematik ist nicht das 'Denken in Codes'. Im Vordergrund stehen Konzepte und Strukturen. Dass Mathematiker sich zur Aufzeichnug ihrer Gedanken üblicherweise einer komplexen formalisierten Sprache bedienen, ist richtig, aber noch nicht einmal immer zwingend. Einen schönen Einblick ins mathematische Denken und den Gebrrauch mathematischer Sprache können Youtube-Videos bringen, z.B. die von 3BLUE1BROWN. Anspielbeispiel: Eine Einführung in die Analysis. Ein anderes Beispiel mit weit mehr konzteptuellem mathematischen Denken und noch weniger 'Codierungen': Die beeindruckende Geometrie hinter einer wundervollen Formel.

Dass man mit einer Idee keinen Erfolg gehabt hat, muss nicht an der Idee liegen. Beispiel aus meiner Praxis: im März hatte ich an einer Dyskalkulie-Fortbildung des Mathematisch-Lerntherapeutischen Zentrum Düsseldorf teilgenommen. Dort wurde empfohlen - wie Du das ja auch tust - Addition und Subtraktion gemeinsam einzuführen. Meine Reaktion damals war Ablehnung. Warum: erstens habe ich es im Moment mit einigen sehr lernschwachen Kindern zu tun, und da schien mir die gleichzeitige Vermittlung der beiden Rechenoperationen wenig opportun zu sein. Zum anderen erinnerte ich mich, das früher schon mal versucht zu haben, ohne Erfolg. Und was mache ich jetzt: Die Verständnisvermittlung der beiden Operationen halte ich getrennt - das geht ja auch gar nicht unmittelbar parallel, einen zuumindest kleinen zeitlichen Abstand gibt es immer. Das mache ich nach wie vor mit Rechengeschichten aus der Lebenswirklichkeit der Kinder (ohne Hinzufügen-/Wegnehmen-Handlung, um von Vorneherein die Teil-Teil-Ganzes-Beziehung im Fokus zu haben). Das klappt hervorragend und macht den Kindern Spaß. Das eigentlich Schwierige ist das Sicherstellen der Rechenfertigkeiten im Zahlenraum bis 10, denn das sind für Addition, Subtraktion und Ergänzen weit über hundert Aufgaben, selbst wenn man die einfachen Aufgaben nicht mitzählt. Und das mache ich jetzt für alle diese Rechenoperationen gemeinsam, denn über die Teil-Teil-Ganzes-Beziehungen reduziert sich die Anzahl der Aufgaben enorm. Das klappt bemerkenswert gut. Bei meinem früheren Versuch muss ich etwas ungünstig gemacht haben - ich weiß aber gar nicht mehr, wie ich das damals (vor einigen Jahren) gemacht habe.

Bitte nicht falsch verstehen, manches Deiner Anmerkungen kann ich gut nachvollziehen. Beispielsweise dass die Morseübungen eine gute Vorläufer-Übung ist für das Erkennen kurzer/langer Vokale, auch für das für mich relevante 'i'. Nur kann ich das in meinem Rahmen kaum leisten. Kann natürlich sein, dass das Ganze unter meinen Rahmenbedingungen wenig Sinn macht. Aber das weiß ich nur, wenn ich es probiert habe.



Tipps und Tricks in der Pädagogikneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kidheinz Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.07.2019 12:14:19 geändert: 03.07.2019 12:16:05

Lieber halb 27, Deine Rahmenbedingungen habe ich verstanden. Auf der Basis meiner erfolgreichen Pilotstudie zur Präformativen Didaktik muß ich aus heutiger Sicht (nach fast 20 Jahren) ganz offen eingestehen, dass ich selbst nicht wüßte, wie ich unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen meinen Ansatz durchführen sollte (Inklusionsphantasien der Politik).

Irgendwelche Tipps kann und will ich nicht geben, weil alles darauf hinauslaufen würde, den zwingend notwendigen Langzeitansatz "einzudampfen" auf einen Schnelldurchlauf, der dem zielführenden (langfristigen) Vernetzungsaspekt kindlicher Lernprozesse zuwiderläuft.

Ich trete auch leidenschaftlich ein für ein Höchstmaß an Ehrlichkeit in der Pädagogik. Ein Beispiel:

Eine hospitierende Studentin erlebte, wie ein 12-jähriges Kind (Klasse 6 Förderschule) entgegen meiner eigenen Erwartung plötzlich die Invarianz fehlerfrei beherrschte. Sie fragte mich fordernd, welche der Vorläuferübungen diesen Erfolg bewirkt haben.

Meine Antwort: "Ich weiß es nicht. Ob es nun die langfristige Übung "Blitzpunkte" oder die Übung "Tak-Tak" oder andere Übungen gewesen sind, kann niemand sagen. Eine monokausale Wenn-Dann-Beziehung gibt es nicht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit spielt die lernprozessuale VERNETZUNG VIELER Übungsszenarien die entscheidende Rolle!" Die Studentin war enttäuscht, weil sie einen "eindeutigen" Hinweis erwartet hatte.

Anmerkung zum formalen Rechnen (addieren + subtrahieren + ergänzen) in "einem Rutsch". Hier hat sich die Übung "Waage" als außerordentlich erfolgreich erwiesen. Aber: Ohne den Selbstbau (!!!!) der Waage nach meinen detaillierten Vorgaben läuft gar nichts!

Link dazu:

http://akidsubneu.kidstudie.de/Resources/C7%20Waage%20PDF.pdf

Weitere Ausführungen sind im "Filmwerk Mathe" (im Kapitel "Index Gamma") zu finden.

Einen wichtigen Tipp möchte ich noch absetzen: In jedem Klassenraum brauchst Du einen kleinen Schrank (Regal?) zur Aufbewahrung der Übungsmaterialien, damit jederzeit der schnelle Zugriff gewährleistet ist. Nur so können tägliche 8-Minuten-Übungen (Ping-Peng Gläser, TakTak-Gerät usw.) zügig durchgeführt werden. Das Herumschleppen im Koffer von Klasse zu Klasse funktioniert nicht wirklich.

Liebe Grüße

kidheinz



Das verstehe ich,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.07.2019 12:46:25 geändert: 03.07.2019 12:47:47

dass Du Empfehlungen nur aufgrund Deines kompletten Ansatzes aussprechen kannst. Das kenne ich auch, dass man Erfolge nicht einer konkreten Ursache zuordnen kann. Manchmal geht das schon, zumindest mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, und manchmal nicht.

Muss ich halt gucken. Nachdem ich mir gestern nochmal viele Deiner Videos angeschaut habe, kristallisiert sich schon ein wenig ein Weg raus. Die ersten beiden Teile Deiner Morseübungen müsste ich schon machen können, die scheinen mir unter meinem Gesichtspunkt 'Strukturen erkennen' besonders wichtig. Und was Du mit einem Kassettenrecorder gemacht hast, kann ich auch mit dem Smartphone machen. Die Morsezeichen müssten sich mit einer App erzeugen lassen und können ggfs. mit einem Audio-Programm modifiziert werden. Ich habe mir schon mal ein paar entsprechende Apps angeguckt. Das müsste eigentlich gehen. Evtl. kann ich ein entsprechendes Vorgehen auch für TAK-TAK-TAK nutzen, insbesondere  wo es mir hauptsächlich um rhythmische Strukturen geht, wenn ich auch Dein akustisches Zählen für sinnvoll finde und üben möchte. Ich kann mir aber vorstellen, dass das auch per Klatschen geht, nehme aber Deine Warnung ernst. Auf Tonhöhen-Differenzierungen verzichte ich halt. Es ist eh besser, sich viel Zeit für die Übungen zu nehmen als möglichst viel durchzuhecheln.

Viele Grüße

halb27



An halb27 - Dormagen - Braunschweig????neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kidheinz Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.07.2019 13:27:09 geändert: 03.07.2019 13:28:47

Lieber halb27,

solltest Du mal in der Nähe von Braunschweig sein, dann bist Du bei mir zu Haus herzlich willkommen (Übernachtung incl.).

Dann könnte ich Dir konkrete Materialien zeigen und Du könntest auf Wunsch auch das eine oder andere für Deine Arbeiten unentgeltlich mitnehmen.

Liebe Grüße

Helmut HEINZ

In den Balken 6 - 38104 Braunschweig - Tel.: 0531-360799

Mail:  kidheinz@t-online.de



Also neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: halb27 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 03.07.2019 15:54:40

in die Gegend von Braunschweig verschlägt es mich wohl eher nicht, aber hab vielen Dank für Dein Angebot. Ich behalte es im Hinterkopf, man soll ja nie 'nie' sagen.

Viele Grüße

halb27



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