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Forum: "Herausforderung an rolf_robischon"
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| hab lesen selber gelernt | | von: rolf_robischon
erstellt: 21.11.2005 22:53:49 geändert: 21.11.2005 22:56:55 |
wie alle menschen die lesen können.
das mit den theorien und den beweisen musst du noch einmal überdenken, fürchte ich.
Starke Persönlichkeiten
von Nanda van Gestel
Kinder, die zu Hause selbstbestimmt lernen, haben meist ein sehr großes Selbstvertrauen und entwickeln starke Persönlichkeiten. Wenn ich möchte, dass meine Kinder etwas tun oder etwas lassen sollen, kann ich ihnen nicht einfach sagen, dass sie das 'tun müssen' oder 'nicht dürfen'; ich muss schon gute Argumente vorbringen. Vor einiger Zeit besuchte mein Mann einen Kollegen, der seine Kinder auf die altmodische Weise erzieht. Mein Mann war überrascht zu sehen, dass die Kinder seines Kollegen nicht im Traum daran dachten, sich an der Unterhaltung zu beteiligen oder anderer Meinung zu sein als ihre Eltern oder sonst irgendein Erwachsener. Die Kinder konnte man sehen, aber nicht hören, wie das in früheren Generationen üblich war. Was für ein Unterschied zu einem gewöhnlichen Tag bei uns zu Hause!
Es kann recht laut und geschäftig zugehen bei uns, wenn unsere vier Jungs die ganze Zeit spielen, lernen und reden! Wir legen viel Wert auf die Meinung und Ansichten unserer Kinder und wir lieben es, mit ihnen über verschiedene Themen zu sprechen. Wir finden es faszinierend zu hören, was sie denken und fühlen. Sie alle haben feste Überzeugungen und es wäre undenkbar für sie, nicht das Recht zu haben, diese Ansichten jederzeit ausdrücken zu dürfen.
Wenn man seine Kinder in großer Freiheit erzieht und ihnen beibringt für sich selbst zu denken, muss man sich auf ein gewisses Maß an Widerstand gefasst machen. Kinder, die auf die althergebrachte Weise erzogen werden und denen beigebracht wird, dass sie die Obrigkeit nicht in Frage zu stellen haben, werden sich im Schulsystem wesentlich leichter unterordnen. Sie sind bereits daran gewöhnt, auf Bestätigung von außen zu warten und ihre wahren Gefühle zu ignorieren. Kinder, die in Freiheit und mit Respekt erzogen wurden, haben dagegen großes Selbstvertrauen und eine starke Persönlichkeit. Das macht es für sie sehr schwierig, sich den Regeln zu unterwerfen ohne sie in Frage zu stellen, wie das im konventionellen Schulsystem die Norm ist.
Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist, was unsere Gesellschaft eher braucht: Menschen, die tun, was man ihnen sagt, oder unabhängige, kreative Denker. Menschen, die von klein auf herumkommandiert werden, fangen oft an, andere herumzukommandieren, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, während Menschen, die zufrieden mit sich sind und Selbstachtung besitzen, meist auch andere respektieren.
Gestern, als wir unterwegs waren, um Lebensmittel einzukaufen, warf Stijn (7 Jahre alt) eine Münze in den Getränkeautomaten, um sich eine Dose 7UP zu ziehen. Zu seinem Kummer kam statt dessen eine Dose Cola zum Vorschein. Er tat mir leid und ich wollte gerade sagen: "Das ist aber ärgerlich.", als Stijn sagte: "Warte bitte einen Augenblick, Mami; es dauert nicht lange." und in das Geschäft zurückging. Ich wartete mit den anderen Kindern im Auto und nach ein paar Minuten kam Stijn wieder aus dem Laden, eine Dose 7UP in der Hand. "Ich habe dem Manager des Ladens erklärt, was passiert ist.", sagte er. "Er hat sich entschuldigt und mir die richtige Dose gegeben. In diesem Laden sind sie wirklich darauf bedacht, dass die Kunden zufrieden sind!"
Die Art, wie Stijn die Situation handhabte, zeigte mir wieder, welch starke Persönlichkeiten unsere Kinder haben und dass sie niemals das Gefühl haben, sie seien Erwachsenen nicht ebenbürtig. Wenn Sie Ihre Kinder mit so viel Freiheit und Respekt wie möglich erziehen und wenn Sie möchten, dass sie starke Persönlichkeiten entwickeln, ist das Leben ohne Schule wahrscheinlich genau das Richtige für Sie.
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| das ist ja das reinste Schlachtfeld hier... | | von: olifis
erstellt: 22.11.2005 00:02:38 |
... sehr persönlich werdend und wenig konstruktiv. Sicherlich bin auch ich kein "Jünger" von Rolf, aber dennoch hat er mit seiner Form der Pädagogik, in seiner sich gebotenen Realität, etwas bewirkt, welches zeigt, dass es auch anders gehen kann, wenn das Umfeld dazu bereit ist.
Ich bin entsetzt, auf welche Ebene Lehrkräfte hier sinken...
... deshalb wundert es mich nicht, dass die Auffälligkeiten in der Schule zunehmen. Es sind nicht die Kinder, die auffälliger werden - es sind die Lehrer - frustiert, überfordert, engstirnig und wenig kompromissbereit.
In einem meiner Foren wird über die Frage diskutiert, ob Eltern Erziehung brauchen - ich denke, ich sollte die Frage vielleicht weiter stricken und sie neu formulieren: Sind Lehrer in der Lage, ihrem Erziehungsauftrag nachzukommen, wenn sie nicht einmal die einfachsten Anstandsregeln beherrschen?!
Hier wird über Bildungsrecht, Schulpflicht und Reformen gesprochen - die Lehrerausbildung sollte reformiert werden, wenn seitens dieser Profession Diskussionen in dieser Form in einem Forum geführt werden.
Ich meine damit nicht alle, aber diejenigen, die ich meine, regen sich bestimmt jetzt auf.
greetz |
| oh mann | | von: kataz
erstellt: 22.11.2005 08:31:10 |
ist es denn so schwer anzuerkennen, dass wie irgendwann irgendjemand in diesem beitragdschungel sagte, viele wege nach rom führen? alle methoden haben ihren vorteil, und auch ich, die (natürlich immer nur theoretisch weil studentin, bevor ich das noch nachgesagt bekomme )wirklich von formen der selbsttätigen arbeit überzeugt ist, erkenne den wert eher traditioneller methoden wie dem frontalunterricht.
guter unterricht zeichnet sich doch dadurch aus, das verschiedene methoden genau da eingesetzt werden, wo sie sinnstiftend eingesetzt werden können.
und mal am rande, auch reformpädagogen wie zb. montessori, die ja auch als 'verfechter' selbsttätiger arbeit bezeichnet werden könnten, heben hervor, dass an manchen stellen der lehrerzentrierte unterrich sinnvoller ist, als andere formen.
abschließend möchte ich sagen, dass ich es ziemlich traurig finde, wie sich doch vermeintlich erwachsene immer wieder unter dem deckmantel der 'konstruktiven diskussion' beleidigen und herabwerten. da hab ich schon den kaffee auf, bevor ich ihn überhaupt getrunken hab.
und bevor jetzt wieder irgendwer kommt und mich umarmen möchte, da verzichte ich drauf, denn ich ergreife hier für niemanden partei.
so, genug gezetert, ich wünsch euch noch einen schönen konstruktiven tag
gruß
kat |
| Hallo Olifis und Kataz | | von: caldeirao
erstellt: 22.11.2005 12:50:27 |
Keine Angst, ich will nicht umarmen, aber ich finde eure Beiträge gut und passend.
Ich finde es auch traurig, dass viele Beiträge auf der Ebene von Beleidigungen geführt werden, dass hier vielfach unfaire Elemente aus der Gesprächsführung verwendet, um sich am Ende alles passend zu reden usw. Diese Diskussionen sind weder konstruktiv noch gewinnbringend für irgendjemand. Es geht nur noch um das Rechthaben.
Weiterhin werden durch die vielen Beleidigungen und persönlichen Angriffe Ressourcen verschenkt, die man für die Arbeit viel besser nutzen könnte. Hier im Forum gibt es viele LuL, die in ihrem Unterricht reformpädagogisches Arbeiten verwirklichen. Jeder auf seine Art erfolgreich. Aber diese werden von bestimmten Personen hier nieder gemacht, weil sie andere Auffassungen haben, so dass es sinnlos ist, sich dazu zu äußern.
Ich könnte euch Beispiele aus dem Unterricht nennen, da wäre ein gut geführter Frontalunterricht aus den 60-ziger Jahren die reinste Wonne dagegen. Wenn wir es schaffen würden hier etwas zu ändern, wäre es ein guter Anfang und ein Seegen für die SuS. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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