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Forum: "Hilfe ! Ich bin Lehrerin!"
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| Mein Gegenargument | | von: jemflower
erstellt: 20.12.2007 18:54:21 |
Eigentlich wirft mir das alles nie jemand vor, fast jeder sagt eher, dass er mich nicht beneide, bei dem was so in Schulen abginge.
Trotzdem weiß ich ein gutes Argument:
In nur wenigen Berufen muss man simultan mit so vielen Menschen kommunizieren, was ein ziemlicher Stress ist.
Selbst an der Supermarktkasse (nichts gegen Kassierinnen, ich habe großen Respekt vor deren definitiv unterbezahlter Arbeit) wird einzeln nacheinander abgefertigt.
Die Schulsituation ist im Übrigen nicht mit der Wirtschaft vergleichbar, da die Schüler ja nicht wie Kunden freiwillig kommen. Dementsprechend leisten ja viele ihren Anteil an der Vertragserfüllung nicht, die Effektivität des Unterrichtes kann durch diesen Faktor extrem verzerrt werden. Schüler, die nicht mitarbeiten sagen immer erst mal, dass die Lehrer Schuld seien.
Ich würde gern den Herrn Lehrerfreund mal in eine unserer Religionsaufsichten stecken, damit er lernt was Stress ist. |
| @lehrerfan | | von: jamjam
erstellt: 25.12.2007 23:21:40 |
viel freizeit:
bei 26,5 unterrichtsstd. sind dass
im schnitt ebensovile zeitstunden (da in den pausen aufsicht, schülergespräche, kollegengespräche aber selten pausen stattfinden
leichter lehrerjob:
ich habe jahrelang in der industrie gearbeitet.
für mich hat der lehrerjob einen großen vorteil:
häufig freie nachmittage und freie zeit, wenn die kinder ferien haben. die möglichkeit ohne große nachteile teilzeit zu arbeiten.
für mich hat der lehrerjob aber auch große nachteile:
viel nachtarbeit (um die freien nachmittage zu kompensieren); große probleme, die arbeit - die man mit nach hause nimmt - auch mal aussen vor zu lassen; hohe verantwortung für viele problemfälle, mit schwieriger gradwanderung (ich arbeite in der berufsschule); auch bei krankheit möglichst unterrrichtsvorbereitung zu machen, damit nicht zuviel unterrichtsstoff ausfällt;
ständig wechselnde kollegenteams;
ständigwechselnde schüler; und damit immer neue, andere forderungen und kompromisse; keine rückzugsmöglichkeit, keine freie minute während der arbeitszeit; immer bereit sein mit jeder situation klar zu kommen - besonders bei konflikten.
es ist nicht geradeso, dass ich den schritt von der industrie zur schule bereue, aber wenn ich die möglichkeit gehabt hätte, Teilzeit zuarbeiten, dann wäre der Industriejob - mit Überstunden - langfristig der leichtere gewesen.
p.s. Ich bin Diplom-Ingenieurin |
| immer diese Maximalforderungen | | von: missmarpel93
erstellt: 26.12.2007 08:54:48 |
Zitat von lupenrein:
Du mußt kein Pädagoge sein, um die wenigen Grundsätze zu begreifen, um die es beim Lernen geht:
eine positive Lernumgebung,
eine entspannte Atmosphäre,
Hilfe zur Selbsthilfe
und viel, viel Zeit zum Üben und [] "Begreifen".
Nicht, dass ich anderer Meinung bin, aber wer sagt das meiner Ministerin und den sonstigen politisch Verantwortlichen?
positive Lernumgebung vs. scheußlicher 70er- Jahre-Bau der ca 15 Jahre kein optisches Tuning (Anstrich) mehr erlebt hat und zu kleine Räume.
entspannte Lernatmosphäre vs. zu große Klassen (gruppen) und "learning to the test", weil Wiegen die Sau fett werden lässt.
Hilfe zur Selbsthilfe vs. extreme Konsumhaltung sprich die erwartungshaltung alles in vorverdauten Häppchen serviert zu bekommen.
Viel, viel Zeit vs. Schulalltag, angefangen bei Rhytmisierung bis Lehrpläne und ZAP und Zentralabi.
Aber wenn ich als noch ein Ing. so träume, vorstellen kann ich mir's schon... |
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