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Forum: "Jammerlappen Junglehrer?"
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| @kathrin74 | | von: bger
erstellt: 22.11.2008 18:31:36 |
Deine Situation geht so gar nicht! Ich finde aber, dass hier weder Jammern noch Abwarten hilft. Wenn das Kollegium so gut ist, wie du schreibst, solltet ihr eine gemeinsame Strategie versuchen. Ins Klassenbuch schreiben zu müssen: "Kein Unterricht möglich!" geht gar nicht. Und wenn der KL meint, er habe keine Probleme mit den Seinen, an andere Fachlehrer wenden oder mit Kollegen sprechen, die den schon länger kennen. Da hört man manchmal Sachen...
Ich habe einen älteren Kollegen, über 60, der sich fast nie über Schüler beschwert oder aufregt. Er hat keine Probleme mit Schülern. Angeblich. Mittlerweile habe ich Anhaltspunkte dafür, dass es ihn einfach nicht schert, was da so abläuft. Störungen nimmt er einfach nicht zur Kenntnis, aber es ist mir einiges zu Ohren gekommen, das gar nicht geht. Allerdings haben die Schüler genügend Respekt vor ihm, dass sie nicht "über Tisch und Bänke" gehen. Er ist (auch in puncto Engagement) ein typisches Beispiel für einen älteren Kollegen, der die Zeit bis zur Pensionierung quasi absitzt, "Dienst nach Vorschrift" könnte man das auch nennen...
Zurück zu deinem Problem. Für Tipps schau mal in folgende Foren: "Ist es noch möglich, Disziplinschwierigkeiten nach Fehlstart abzubiegen?" sowie "Probleme in Klasse 9" |
| Es ist | | von: ishaa
erstellt: 22.11.2008 22:51:57 |
ein typisches Hauptschulproblem, würde ich mal sagen. Dermaßen streuen und mit fachfremdem Unterricht eindecken kann man KollegInnen an anderen Schulen einfach nicht. Ich bin schon etwas älter und habe es gewagt, die HS zu wechseln. Den Stundenplan macht hier wohl mehr oder weniger das Kollegium und da heißt es "Rette sich wer kann", das heißt natürlich auch: Die Neue kriegt die Reste. Und das heißt: Unterricht mit Schülern aus 11 verschiedenen Klassen (13 Klassen gibt es an der Schule). Genau 195 verschiedene Schüler waren es, das habe ich mir mal ausgerechnet (von einigen weiß ich die Namen immer noch nicht, wenn sie woanders sitzen....)Nach 15 Jahren HS habe ich ziemlich viele Fächer im Angebot, die ich mindestens 10 Jahre lang in fast allen Klassenstufen unterrichtet habe, die habe ich jetzt natürlich nicht, es findet sich immer noch was Neues, Fachfremdes .
Außerdem bekommt man vieles an den Hals gehängt, was sehr unklar und arbeitsintensiv ist, Unterricht in Sonderklassen mit so vielen unterschiedlichen Niveaustufen wie Schülern, daneben einstündigen Fachunterricht und sonst nix in der Klasse (bringt's unheimlich), bin fast nur in Klasse 8 aufwärts eingesetzt (die Kleinen sind ja noch lieb...) , wo ich dann mit dem ganzen "HerrX macht's aber immer so" und "Das haben wir noch nie so gemacht" zu kämpfen habe.
Gleichzeitig bekommt man dann am Rande mit, wie KollegInnen in den Fächern, die man selber studiert und jahrelang unterrichtet hat, dilettieren, weil man ja möglichst viel in der eigenen Klasse unterrichten will.
Und ja, es gibt tolle und hilfsbereite KollegInnen, mit denen man wundervoll zusammen arbeiten könnte, aber man findet sich oft in Klassen eingeteilt, deren KlassenlehrerInnen lieber alles ganz alleine machen...
Und was hat das alles jetzt in diesem Forum zu suchen? Wenn junge KollegInnen so eingesetzt werden wie "alte Wechsler", dann haben sie allen Grund zum Jammern.
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| . | | von: palim
erstellt: 23.11.2008 14:31:22 |
An den GS ist es nicht viel anders, wenn auch auch nicht ganz so viele Fächer gibt.
Und, mal ehrlich: Qualifizierter Unterricht schüttelt sich hier auch nicht aus den Ärmeln.
Auch hier ist ein Unterschied zu BY:
Während BY auch in der GS die Klassenlehrerfunktion unterstützt, sind die LehrerInnen in Nds. dazu verpflichtet, aber der 3. Klasse ein Hauptfach (D,Ma,SU) abzugeben, wodurch sich in der Klasse aber auch für die einzelnen Lehrer der FAchunterricht erhöht.
Besonders schön finde ich die Bemerkung von ishaa, dass sich auch nach Jahren immer wieder neue Inhalte oder Fächer finden, auf die sich KollegInnen einstellen (während andere vehement bei ihrer Forderung bleiben, dass sie kein anderes Fach erteilen können).
Bei der Aufteilung geht man nicht immer nur mit Jüngeren gemein um, an einer benachbarten GS wurde eine ältere Kollegin, die sich nicht recht an die PCs traute, für die PC-AG eingeteilt.
Palim |
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