Wie meinem Posting zu entnehmen bezog ich mich auf Leute, die von der Förderschule als menschenrechtswidrige Schulform sprechen und auf solche, die undifferenziert deren sofortige Abschaffung fordern.
Wobei es natürlich durchaus auch Eltern gibt, die eine Beschulung an einer Regelschule wider jede Vernunft anstreben.
Ich danke Dir für den Erfahrungsbericht. Viele Bürger sind sehr empfänglich für die Rhetorik bestimmter Gruppen.
Von jemandem zu hören, der die Frage mit Erfahrung aus erster Hand etwas differenzierter beantwortet, ist sehr hilfreich.
aus selbiger bzw. aus "erstem munde" erfahre ich immer wieder, dass an den förderschulen eine ebensolche verunsicherung bzgl. der thematik herrscht, wie an den regelschulen. dies geht sogar soweit, dass förderschulkollegInnen sich regelrecht weigern, den unterschied zwischen inklusion und integration zu erkennen und zu akzeptieren. was auch nicht weiter verwunderlich ist, sind sie doch auch kinder des selektionssystems. und somit in dieser denkstruktur und -tradition verhaftet.
der hinweis, dass mit der inklusion ein menschrecht verbunden ist und somit die selektion schwerlich mit diesen in einklang zu bringen ist, ist natürlich schwer zu schlucken bzw. unverdaulich.
dies alles schreibt aus erster hand ein kollege, der seit jahren als sonderschullehrer integrativ arbeitet.
mit inklusion hat das, was hier gemacht wird NICHTS zu tun!
inklusion setzt voraus, dass "unser" 3-gliedriges (nomen est...) schulsystem überwunden wird. das passiert nicht.
warum wird dieses wort -ich nehme an wissentlich- so mißbräuchlich benutzt?
ich bin der meinung, darauf muss immer und immer wieder hingewiesen werden (ceterum censeo und so);.
hier wird eine verneblungstaktik betrieben!
weil unter dem Deckmäntelchen der Inklusion auf Gedeih und Verderb die Integrationsmaßnahmen durchgesetzt werden, die unser Bildungs-Kessler (und ich nehme an, die anderen auch) so gerne an der Regelschule sehen will. Das Motto war schon immer "Integration um jeden Preis" (egal, wie es den Kindern dabei geht) und nun haben sie doch eine prima Ausrede: Das ist ein Menschenrecht! Na bitte, besser kann's doch nicht laufen
inklusion setzt zwingend voraus, dass in den köpfen der beteiligten
lehrkräfte ankommt, dass sich schule den schülern anzupassen hat.
und nicht wie heutzutage umgekehrt.
dass dies die abschaffung des vielgliedrigen schulsystems zur folge
haben MUSS, ist dann eine unumgängliche notwendigkeit.....
ist - na in deutschland natürlich! in dem land mit dem "3"-gliedrigen schulsystem, in dem land in dem herkunft de facto bildungschancem bestimmt, in dem land, in dem nach wie vor alters- und leistungshomogene "Klassen" (sic!) gebildet werden, in dem land, in dem jetzt also inkludiert wird...
... und die sächliche, personelle und organisatorische Ausstattung muss sich den Erfordernissen anpassen.
Das ist doch hier die Crux.
Ich kenne wenige Leute, die gegen Inklusion sind, wenn die Gegebeneheiten stimmen.
...wer denkt dabei auch an die Hauptschüler, diese müssen später um ihren Arbeitsplatz kämpfen! Da ich bereits ein Koop. Klasse ( geistig Behinderte ) bei meinen Hauptschülern dabei habe kann ich nur sagen, das Niveau sinkt. Egal, wie man es auch dreht und wendet! Wenn man aber dagegen argumentiert, es ist ja mehr "Personal" im Klassenzimmer, dann kann man ja trennen!! Ist das nicht Augenwischerei, dann sitzen wieder die zusammen, die denselben Bildungsstand haben. Unsere Hauptschüler müssen zur Prüfung geführt werden, um für sie das Beste herauszuholen. Ich bin gegen Inklusion!!
inklusion sind wahrlich wenige. sehr viele beenden den
zustimmenden satz dann mit ,ABER um dann minutenlang
bedingungen zu definieren, die vor der einführung erfüllt sein
müssen. als letztes kommt dann meist: "und selbst dann kann ich
es mir nicht vorstellen, denn mir fehlt die entsprechende
ausbildung."
durch die veränderte schülerschaft ist auch schon im bestehenden
schulsystem eine materielle ressourcenerweiterung zwingend
notwendig.
danke an furie für den offenen und klaren standpunkt.