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Forum: "inklusion"

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UN-gerechtneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: missmarpel93 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.03.2012 10:27:05

Gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention müssen auch Schüler und Studierende mit körperlichen oder geistigen Behinderungen an regulären Schulen und Hochschulen unterrichtet werden


Aber dann reicht es doch die bestehenden Förderschulen mit bestehenden Schulen zu Gemeinschaftsschulen zusammenzuschließen. Die Gemeinschaftsschule besteht dann aus einer leitung und aus zwei Schulstandorten unter einem organisatorischen Dach.


Arten der Behinderungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: veneziaa Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.03.2012 13:04:12

Hierbei muss man stark unterscheiden. Ich denke, die körperlichen Behinderungen sind eigentlich kein Thema.
Für einen Schüler mit Autismus haben wir großzügig für mehr als die halbe Wochenstundenzahl einen Integrationsbegleiter erhalten, die restlichen 12 Stunden muss er irgendwie zurechtkommen - und die Kollegen und Mitschüler auch.
Auch Lernhilfekinder sind in der Regelschule nach meinem Dafürhalten kein Thema, denn sie werden lernzieldifferent unterrichtet.
Richtig schwierig wird es bei Erziehungshilfe bzw. Individuelle Förderung aus den verschiedensten Gründen.
Meist hat man in der Klasse auch noch Kinder mit ADHS, LRS und sonstigen Abkürzungen, die den Regelunterricht beeinflussen.
Die wenigen Stunden der Fachkollegen sind ganz einfach zu wenig und stellen letztlich eine Mogelpackung dar. Der Regellehrer soll eine Leistung erbringen, für die er nicht ausgebildet ist.
Das Ganze ist eigentlich eine Verantwortungslosigkeit ohnegleichen. Gäbe man uns die entsprechenden personellen Hilfen, wäre Inklusion sicherlich kein Diskussionsthema.
Aber dass man den Kollegen zusätzlich diese Aufgabe aufbürdet, ist im Grunde genommen eine wahre Unverschämtheit der Politiker!
Auch den Gymnasiallehrern möchte ich mein Mitgefühl ausdrücken: Ihnen werden die Inklusionskinder wohl kaum begegnen und sie können ihre pädagogischen Fähigkeiten mal wieder nicht beweisen ... Sorry für diesen Seitenhieb!


Und was machen die neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: supermom4 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.03.2012 13:29:07

bisherigen Sonderschüler mit einem regulären Schulabschluss?
Meine Nichte hat einen schwachen HS-Abschluss, konnte gerade so ihre Kinderpflegeausbildung abschließen. Leider hat sie damit keine Stelle gefunden.
Also sattelt sie jetzt um auf Altenpflegerin.
Jetzt,nach 1 1/2 Jahren Ausbildung wurde ihr gesagt, sie hat im schulischen so große Probleme (sie muss halt ganz schön kämpfen), sie solle doch Altenhelferin lernen.
In zwei oder drei Jahren kann sie den Abschluss wohl auch in die Tonne treten.

Was soll also ein L Schüler nach der Regelschule anfangen?


...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: briefoeffner Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.03.2012 14:29:44

Veneezia

Auch Lernhilfekinder sind in der Regelschule nach meinem Dafürhalten kein Thema, denn sie werden lernzieldifferent unterrichtet.

Das kannst du so auch nicht sehen.
Die sind zwar meistens lieb und stören nicht, aber wenn sie in die Pubertät kommen, kann das auch nach hinten losgehen. Manche werden richtig depressiv, weil sie nicht mithalten können.
Andere werden noch zusätzlich verhaltensgestört.

Und als Lehrer kannst du gar nicht so viel differenzieren.
Die Schüler wollen ja auch nicht immer eine Extrarolle. Sie wollen mithalten und werden täglich beschämt.

Als Lehrer tut mir das natürlich leid und ich versuche so einen Schüler zu "decken".
Und die Energie, die ich in diesen Schüler stecke, geht nicht mehr an die Starken, die auch gefördert gehören.

Denkt doch auch mal an die Starken. An die, deren Eltern bildungs- und leistungsorientiert sind. Die haben auch das Recht gefordert zu werden. Leistung ist keine Schande.

Ich bin für den Erhalt von Gymnasien. Wer nicht mit vielen Leistungsschwachen - und hier ist nicht das Thema, warum sie leistungsschwach sind - in einer Klasse sein will, der soll das auch nicht müssen.
Unsere Leistungsträger sind keine Hilfslehrer.





Bei mir in Niedersachsenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: akkelei Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.03.2012 16:58:01

In meiner 3. Dorfschulklasse von 18 Kindern sind ein Pflegekind, ein Heimkind, ein hochbegabtes Kind, ein ADHS Kind und 3 "normale" Kinder, die bei Kinderpsychologen in Behandlung sind. Ich arbeite für 5 Kinder mit Kinderpsychologen zusammen.
Also der ganz normale Wahnsinn. Dazu kommen noch zwei Lernschwache Inklusions - Kinder, die Lernzieldifferent unterrichtet werden müssen. Dafür bekomme ich 2 zusätzliche Lehrerstunden (also Doppelbesetzungen).
bei uns gab es keine Fortbildungen und nur die Förderschullehrerin kann uns beratend zur Seite stehen. Es gibt keinen Raum, in den ich mal mit einem einzelnen Kind gehen könnte und die Materialausstattung lässt auch zu wünschen übrig.
In meinen Augen ist das keine Inklusion, sondern eine unglaubliche Ungerechtigkeit, denn ich muss jeden Tag wieder an vielen Ansprüchen, die ich eigentlich erfüllen möchte, scheitern. Ich kann gar nicht allen Kindern gerecht werden.
Hier soll eine UN- Vorgabe auf dem Papier erfüllt werden, aber es wird kein Geld dafür in die Hand genommen. Am leibsten hätte ich ntürlich eine Sozialpädagogin für 3-4 stunden (bei Bedarf mehr)und unsere Förderschullehrerin für 8-10 Stunden in der Klasse, aber eigentlich wäre ich schon Dankbar für einen Gruppenraum und ein paar stunden, in denen eine Erzieherin hilft.
Dann könnte ich den hochbegabten schüler so fördern wie er es verdient, ohne die Lernschwachen aus den Augen zu verlieren - die größte Gefahr sehe ich allerdings für die Durchschnittskinder, da sie keine gesonderten Beobachtungsbögen und Förder- oder Forderkomissionen hervorrufen.
Ich schiebe an dem Thema ziemlichen Frust.


Da kannst du sicher sein.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 10.03.2012 17:33:17

Du bist nicht allein!


in nrwneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sonpaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.03.2012 08:59:08

laufen schon seit jahren integrative maßnahmen. dort wird größtenteils
hervorragende arbeit geleistet, welche als maßstab bzw. blaupause für
zukünftige inklusive arbeit stehen kann.
wer von den zurecht verängstigten schreiberinnen hier kann sich denn
vorstellen, sich diese arbeit in der realität einmal anzuschauen? sich von den
dort arbeitenden kolleginnen deren arbeitsbedingunen und arbeitsweisen
zeigen zu lassen?

ich warne vor einer erstarrung in den eigenen vorurteilen und ängsten. dies
führt zurecht zu frust, motivationsverlust, und im extremfall über krankheit
zu jobverlust.

einen ausweg hieraus sehe ich in der annahme der aufgabe bei gleichzeitiger
persönlicher "aufrüstung" mit möglichst viel wissen über diese aufgabe. oder,
weniger abstrakt, in der direkten konfrontation mit der "anderen realität".

mfg
sopaed


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von: missmarpel93 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.03.2012 09:20:39

Nicht reale Welt - oder was soll das heißen?

Tut mir leid, ich kann das nicht feststellen. Die Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kompetenzzentrum ist ein ungeheurer bürokratischer Wust. Die SuS aus Nachbargemeinden der Schulträgergemeinde werden überhaupt nicht von diesem System erfasst. Es gibt eine zu hohe Konzentration von Inklusionsschülern an einzelnen Schulen, was wiederum zur Abwanderung leistungsstärkerer und unaufälligerer SuS führt.

Der eintretende Prozess nennt sich dann Teufelskreis;
aber ist der Ruf (der Schule) erst ruiniert, unterrichtet es sich ganz ungeniert!


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von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.03.2012 10:09:14

Ich finde es ein bisschen einfach, denjenigen, die sogar schon integrativ gearbeitet haben, vorzuwerfen, dass sie Vorurteile und Ängste hätten und diese vor sich her tragen.
missmarpels Äußerungen sind heftig, das finde ich auch. Aber wer genau liest, weiß auch, dass an ihrer Schule offenbar einiges schief gelaufen ist.
Auch da muss die Politik noch nachbessern:
Will man Zentren? Dann sind es womöglich bald Förderschulen mit einem kleinen Anteil nicht-integrativer Kinder, die dann aber eine hervorragende Ausstattung haben müssten, da ja die anderen Schulen keine brauchen und sich nicht kümmern müssen. Dann kann man Schulgebäude wählen, die ohnehin für Rollifahrer geeignet sind und in denen noch viele Räume leer stehen.
Will man flächendeckende Integration? Dann benötigen alle Schulen eine möglichst gute Grundausstattung und zusätzlich Hilfe, wenn besondere Kinder darunter sind. Dann brauchen die Schulen alle rollstuhlgerechte Ausstattung und Anbauten für zusätzliche Räume, Materialien, Lehrkräfte, die sich wirklich auskennen oder dazulernen wollen.

Ich habe noch nicht im integrativen System gearbeitet, mich aber sehr wohl informiert, mehrere Fortbildungen, in denen es auch Austausch zwischen Schulen gab wahrgenommen, etc.
Aus den Gesprächen habe ich entnommen, dass in Niedersachsen nicht nur viel von den Teams in den Schulen, sondern auch vom Wohlwollen der Ämter abhängt. Und wenn man da auf allen Seiten ohnehin immer gegen Windmühlen kämpft, hingehalten wird oder gleich gar kein Gehör findet und jegliche Investition abgeschmettert oder vertrödelt wird,
dann muss man sich hinsichtlich Integrationshelfern etc. keine Hoffnung machen.

Es ist ja schön, wenn es andernorts besser läuft.
Es ist auch schade für die Kinder, die ich sehr wohl an unserer Grundschule sähe, die wir auch möglichst lange beschulen.
Dass ich als Lehrkraft aber die betroffenen LuL und die SL an der FöS, sämtliche beteiligten Menschen beim Schulträger und die Eltern überzeugen soll, ist mir schlichtweg eine Nummer zu groß. Die Kraft und Zeit bin ich nicht bereit einzusetzen, da bin ich schon krank, bevor die Integration überhaupt startet.

Palim


nach mehrmaligen nachlesenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: sonpaed Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 11.03.2012 12:40:35 geändert: 11.03.2012 12:49:34

meines letzten beitrages kann ich die folgenden reaktionen nicht
nachvollziehen.
bitte lest doch noch einmal, mit etwas abstand vielleicht, durch, was ich
geschrieben habe.

andererseits ist dieses nicht-verstehen-wollen wem oder was geschuldet?

mfg
sopaed

ps
du siehst aufgaben, palim, die dir niemand erteilt hat. wieso solltest du all die
leute überzeugen?

pps
was miss zum wiederholten male bspw. über die arbeit von
kompetenzzentren äußert, zeigt mir, dass sie sich mit der materie nur
graduell befasst hat. als kompetente diskutantin scheidet sie aufgrund von
achtelwissen für mich aus. trotzdem finde ich die rolle von miss in so einem
forum sehr wichtig, da sie sich und ihr befinden deutlich positioniert.


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