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Forum: "Korrekturzeiten"
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| ? | | von: sonpaed
erstellt: 08.03.2013 20:14:44 |
"Du kannst meinetwegen gerne in deiner Schule übernachten, aber hör
endlich auf, uns gebetsmühlenartig vorzurechnen, wie viele Stunden wir
eigentlich in der Schule zu verbringen hätten. Es nervt! "
was sagt es über einen arbeitsplatz aus, wenn die dort tätigen froh sind
möglichst wenig zeit dort verbringen zu müssen?
ich möchte gerade nicht in der schule übernachten, auch nicht im
übertragenen sinne, wenn ich nämlich spät abends am pult sitze und für die
schule arbeite.
wäre es so schlimm, nachmittags zu einem festgesetzten teitpunkt WIRKLICH
feierabend zu haben? keine telefonate mehr? keine dick gepackten taschen?
gemeinsam mit kollegInnen die unterrichtsvorbereitung erledigt? den kopf
weitestgehend frei?
und palim:
jetzt könntest du mal den taschenrechner rausholen und ausrechnen, wie
viele stunden du in der woche arbeiten müsstest, wenn du die ferien reinholen
wolltest! solche, deine äußerungen sind es, die dazu führen werden, dass die
tätigkeiten während der "unterrichtsfreien zeit" bald dokumentiert werden
müssen. dokumentieren bedeutet neben transparenz auch kontrolle. also:
vorsicht!
ihr seid in eurer aufgeregtheit m.m.n. zu unvorsichtig in euren
argumentationen. vielleicht bin ich ja ein vertreter der gegenseite, wie oben ja
schon gemutmaßt wurde...
mfg
sopaed
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| . | | von: palim
erstellt: 09.03.2013 00:38:39 |
schlappes Achselzucken.
Selbst WENN ich dokumentieren müsste, was ich in meiner unterrichtsfreien Zeit mache, würde ich den zeitlichen Rahmen bei weitem sprengen.
Wer mich kennt, weiß das.
Und die KollegInnen, die ich kenne, denen geht es genauso.
Nicht, weil sie verrückt sind, und über die Maßen engagiert, sondern weil der Alltag es einfordert und sie gewissenhaft die ihnen anvertrauten Aufgaben bewältigen um die ihnen anvertrauten Kinder vernünftig zu beschulen.
Soll doch mal öffentlich werden, was Lehrer leisten,
was sie tagtäglich bewältigen.
Darum geht es bei der Korrektur-Zeiten-Initiative und darum geht es auch bei den vom ifs erstelletn Listen der Tätigkeiten.
Fakt ist doch, dass Menschen über unseren Beruf, unser Berufsbild, unsere Ausrichtungen, Ausbildungen und Aufgaben entscheiden, die sich zu einem Großteil nicht ansatzweise vorstellen können, was in Schulen geschafft wird.
Meiner Meinung nach muss man damit an die Öffentlichkeit gehen, damit das Lehrerbild nicht länger von "fauler Sack" und "12 Wochen Ferien und dazwischen auch frei" geprägt ist.
Du schreibst ja selbst, dass sich Bedingungen beim Gehen verändern. Dann gehen wir endlich los. Wenn wir nicht immer selbst an unserer Arbeit, unserem Verständnis und unserem Berufsbild herumkritisieren würden, sondern gemeinsam für bessere Bedingungen einstehen würden, wären wir eigentlich eine Menge Menschen, die alle das gleiche wollen.
Palim |
| lehrerarbeitszeitstudie2000 in österreich | | von: feul
erstellt: 09.03.2013 12:19:53 geändert: 09.03.2013 16:50:00 |
http://www.bmukk.gv.at/medienpool/16164/lehrerin2000.pdf
damals wurde eindeutig festgestellt, dass auch wir in Ö (mit nur maximal 23 std voller lehrverpflichtung) unsre jahresarbeitszeit im vergleich zu anderen arbeitnehmern voll erfüllen (nachzulesen auf seite 15)
also müsste das in D mit eurer höheren lehrverpflichtung locker zu amchen sein, dass ihr die ferien "hereinarbeitet".
leider war diese Studie für die katz, die lehrverpflichtung soll im neuen Dienstrecht weiter erhöht werden (nachdem sie ja in den vergangenen jahren durch streichen der "abschreibstunden" und Einführung der "rucksackstunden" -- ösis wissen,was ich meine -- ohnehin schon schleichend erhöht wurde...........)
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| Fakten bewerten | | von: zac93
erstellt: 09.03.2013 17:01:14 |
Sonpaed verstehe ich nicht, weil ich sein Paradies jedenfalls im öffentlichen deutschen Schulwesen bisher noch nicht entdeckt habe. Ich würde wirklich gerne einmal die Schule sehen, von der sonpaed redet. Ich habe schon einmal so eine gesehen: In Dänemark, dort herrscht ein etwas anderes Verständnis von der LehrerInnenarbeit. Wenn ich an meiner Schule für die gut 100 KollegInnen jeweils einen Arbeitsplatz eingerichtet hätte, dann hätten wir dummerweise keinen Platz für die SchülerInnen mehr gehabt, weil so etwas strukturell in der Tradition des deutschen Schulwesens gar nicht vorgesehen ist. Und dann zur Arbeitszeit. Wenn man die Jahresarbeitszeit nach einem Index des Bundesinnenministers ausrechnet, dann kommt man auf 1622 Stunden. Wenn man denn einmal die wichtigsten Aufgaben runterrechnet, dann ist man schnell bei null.Warum soll man mit der LehrerInnenarbeitszeit nicht offen umgehen? Wenn sonpaed tatsächlich weniger arbeitet, dann weiß ich nicht, wie er das macht - normal ist das jedenfalls nicht. Also sonpaed, hör auf mit deinen Glaubenssätzen und setze dich mit Fakten auseinander. Wir können jedenfalls belegen, dass die Summe der Aufgaben, zu denen wir durch viele Verfügungen und Dienstordnungen verpflichtet sind, in der normalen Jahresarbeitszeit nicht zu bewältigen sind. |
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