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Forum: "Spicken??"
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| @rolf-robischon | | von: 4zest
erstellt: 21.06.2005 16:06:12 |
unter den absolventen der sudbury-schulen (wo kinder lernen dürfen was sie wollen) sollen überdurchschnittlich viele künstler und designer sein, lehrkräfte für weiterbildung, autoren ...
sie sind kreativ und selbstständig.
und die können sich sicher leisten für die Spezialfälle des Lebens Spezialisten zu engagieren, denn ihre Eltern konnten das Schulgeld von 200 auch ermeckern, was zu der Annahme verführt, dass die Demokratie dort die "bildungsfernen Schichten" wohl nicht zur Zielgruppe hat, die diese Investition sich entweder nicht leisten wollen oder es eben nicht können. Die es sich leisten haben ihren Nachwuchs sicher auch prä-schulisch mit Bildung und Beachtung umsorgt, d. h. sie haben Voraussetzungen geschaffen, und das sind leider etwas andere Voraussetzungen als in einer durchschnittlichen nichtedelgymnasialen großstädtischen Schule der Sek I. Doch demos war ja auch noch nie die gesamte Menschheit eines Landes ...
Auch hat unser guter Kritiker cyrano in einem anderen Forum treffend bemerkt, dass es eben nicht reiche z. B. Englisch selbst zu können um es auch zu vermitteln. Ist diese Art der Kreativitätsförderung der erwähnten Schule wirklich so viel besser(?), der erwachsene Mitlerner und pädagogisch unerfahrene Fachlaie fördert beim suchenden Kind mit Sicherheit die Kreativität Strategien zu entwickeln, ob eine Art fachliche Kreativität erreicht wird, die meiner Ansicht nach auch auf flexiblem Wissen um die konkrete Materie fußt, steht leider nirgendwo in den zauberhaften Werbeblättern. Allen gerecht zu werden heißt ja vielleicht auch, anderen Perspektivberufsgruppen als den o. g. gerecht zu werden ...
Das alles lenkt vom Thema Spicken weg, ist mir bewusst, aber die exclusive Alternativschule kann das Problem flächendeckend nicht lösen. |
| Spät, aber trotzdem: | | von: rfalio
erstellt: 23.06.2005 14:23:38 |
"Bild" dir deine Meinung war auf die zukünftigen Generationen bezogen, wenn sie nach cyranos Auswahl vorgehen!
Im Spiegel von dieser Woche ist ein interessanter Artikel, in dem dargelegt wird, wie wir in der Informationsflut ersticken. Um sich hier zurechtzufinden, brauch ich ein Basiswissen und zwar auf möglichst viel Gebieten. Also nicht: "Das brauch ich eh nicht mehr" , sondern "irgendwann brauch ichs sicher!".
Was nützen mir die besten Experten, wenn ich nicht weiß, welcher zuständig ist oder wenn ich ihm mein Problem nicht verständlich machen kann. Da steh ich da wie der Goldfisch beim Tierarzt ( blöder Vergleich, fiel mir aber nicht besseres ein ).
Und dieses Basiswissen kann nicht der Lernende beurteilen, denn er lernt ja.
Ein Beispiel: Ich ließ einmal interessehalber Schüler im Internet recherchieren zum Thema "Osterei", ohne irgendwelche Vorgaben zu setzen. 1/3 der Ausdrucke waren von einer Seite über Atombomben!
Die Fülle der Information ( ohne ein Basiswissen) führte zu blindem Kopieren, unbedachtem Übernehmen vorgefertigter Inhalte, die irgend wie zum Thema zu passen schienen ( in dem Fall war es ein Clip mit einer Atombombe mit Schleife!).
Ich find es super, wenn ein Schüler selbst einen Informationstext gestalten kann zu einem bestimmten Thema. Meine Schüler haben auch schon oft Zusammenfassungen des Stoffes selbst erarbeitet und präsentiert ( siehe meine Materialien). Dem ging allerdings immmer ein Unterricht voraus, in dem sie das nötige Basiswissen strukturiert erlernen konnten und in dem immer Leistungserhebungen erfolgten. Es war auch interessant, die Schüler bei dieser Arbeit zu beobachten: Ausgeklinckt haben sich meist die, die auch vorher nichts oder nur wenig getan haben. Sie konnten nicht mitreden, weil ihnen Basiswissen fehlte!
Und eben die "bilden" sich ihre Mewinung später
So, wieder viel zu lang!
Und ohne Kernaussage!
Aber für mich notwendig!
Mit Spicken erwerb ich jedenfalls kein Basiswissen!
Adieu
rfalio
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