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Forum: "Was überhaupt ist Erziehung?"
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| @elefant1 | | von: olifis
erstellt: 12.12.2005 20:41:59 |
Ein Mensch muss gar nichts - ein Mensch sollte immer wählen können. Ich weiß nicht, unter welcher Betrachtungsweise du die Definition Brezinkas beleuchtest, aber von sauberer Trennung und Wissenschaftlichkeit kann hier überhaupt keine Rede sein.
Gerade Brezinka wirft alle Begriffe in einen Topf und merkt in späteren Definitionen seinerseits, dass er seine Meinung überarbeiten musste:
Nach seinem Begriffsverständnis meint Erziehung intentional, geplantes normatives Handeln, ergo immer nur das, was bewusst und planvoll zum Zwecke der optimalen kindlichen Entwicklung geschieht. Er unterteilt in 5 Bestimmungmerkmale:
1. Erziehende
2. versuchen
3. soziale Handlungen
4. psychische Dispositionen
5. verbessern, erhalten, beseitigen
Problematisch bei diesem Erziehungsbegriff scheint die Tatsache des "Versuchs" (erzieherische Handlungen können misslingen) zu sein. Ohne das Merkmal des Erfolgs scheint es fraglich, wie das Aufdecken von Kausalbeziehungen (nomologisches Wissen im Sinne der Gesetzmäßigkeit von Einwirkung und Erfolg) als wissenschaftliche Aufgabe möglich ist.
Ferner erfasst diese Begriffsbestimmung nicht, die vielen voneinander abhängigen Themenbereiche im Zusammenhang mit dem Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen. Ebenso ist der "Adressat" pädagogischer Einwirkungen eher ein Objekt fremden Wollens.
Ich weiß nicht, ob du das unter einer Trennung der Begrifflichkeiten verstehen willst. In diesem Zusammenhang empfehle ich dir die Seiten des Fachbereichs 12 der Uni Dortmund. Hier findest du Informationen hinsichtlich der Wissenschaftsheorie.
Ein kleiner Auszug zur Theorie Brezinkas:
"Viele Phänomene, die unter den Begriff der Erziehung fallen, werden mit bedeutungsähnlichen Begriffen benannt: lehren, unterrichten, bilden, unterweisen, schulen, etc. Sie sind alle Handlungen, mittels derer versucht wird, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht beurteilt werden, zu verhüten. Im Lauf der Geschichte und in verschiedenen Kulturen hat es verschiedene Erziehungsziele gegeben."
Ich denke bei dieser ganzen Betrachtungsweise hier sollte man unterscheiden zwischen Handlungswissen und Reflexionswissen!
nichts für ungut!
Grüße
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| damit meine... | | von: olifis
erstellt: 13.12.2005 00:16:22 |
ich, dass unser Hauptanliegen sich darauf konzentrieren müsste, dass wir alle gleich sind, dass keiner mehr oder weniger als der andere ist. Wenn man hier von Werten sprechen will, könnte man sagen, dass jeder Mensch, ob klein, jung, alt oder behindert den gleichen Wert erfahren sollte.
Dass sich jedes Menschenbild in seiner Individualität unterscheidet streite ich nicht ab und das ist auch gut so.
Es würde sich nur viel einfacher reden lassen, wenn man von einem uns allen gemeinen Ansatz ausgehen dürfte.
Aber das gelingt uns gerade aus diesem Grund wohl nicht, da jeder Herr über sich selbst sein möchte.
Dies macht ein Diskutieren erst möglich, aber auch schwierig.
liebe Grüße |
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