Unter Bildungschancen versteht man die Möglichkeiten und Umstände, unter denen Menschen am Bildungsangebot teilnehmen können. Diese Chancen sind von vielen Faktoren abhängig, wie
- soziales Umfeld (Familie: Bildungsniveau, Herkunft, Religion, Bildungstradition)
- ökonomische Situation (Kinder ärmerer Familien können kaum zusätzliche Bildungsangebote wie Nachhilfe in Anspruch nehmen)
- räumliche Umgebung (Wohnen auf dem Land oder in der Stadt, Stadtteil)
Bei den Bildungschancen ist aber noch zwischen primären und sekundären Effekten zu unterscheiden. Das Leistungsvermögen eines Kindes, das durch gezielte Förderung gesteigert werden kann, gehört zu den primären Effekten. Die soziale Herkunft wird als sekundärer Effekt betrachtet. Dieser wirkt sich z.B. beim Übergang von Klasse 4 GS ins GY insofern aus, als viele Kinder aus sozial benachteiligten Familien trotz einer entsprechenden Empfehlung von ihren Eltern nicht aufs GY geschickt werden. Eltern verhalten sich oft deshalb so konservativ, um ihre eigene Sozialstruktur zu bewahren.
Alle aufgeführten Faktoren führen in Deutschland für Kinder aus sozial schwächeren Schichten zu einer Verminderung der Chancengleichheit , wie OECD-Studien immer wieder belegen. Einige der Beeinträchtigungen aufgrund sozialer Herkunft könnten gemildert werden, z.B. durch