Gesamtschulen gibt es in zwei unterschiedlichen Grundformen, zum einen als IGS (integrierte Gesamtschule) und zum anderen als KGS (kooperative Gesamtschule). Beiden Formen gemeinsam ist, dass sie alle Schulabschlüsse der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II vergeben können.
An einer IGS werden alle SuS gemeinsam unterrichtet. In den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik sowie Chemie oder Physik besteht die Möglichkeit zur Fachleistungsdifferenzierung. Die SuS werden entsprechend der erbrachten Fachleistungen entweder einem Grundkurs oder einem Erweiterungskurs des jeweiligen Faches zugewiesen. Daneben gibt es die Neigungsdifferenzierung, die SuS haben die Möglichkeit ein Wahlpflichtfach (WPI-Fach) entsprechend ihren Neigungen zu wählen. Neben Deutsch, Englisch und Mathematik ist das WPI-Fach das vierte Hauptfach der SuS.
Eine weitere Besonderheit der Gesamtschulen sind die Lernbereiche wie Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften und Arbeitslehre.
Als Schulabschluss am Ende der Sekundarstufe I können der Hauptschulabschluss, der mittlere Schulabschluss (früher: Realschulabschluss, Fachoberschulreife) und der mittlere Schulabschluss mit Qualifizierungsvermerk (FOR-Q) für den Besuch der gymnasialen Oberstufe (GOSt) vergeben werden.
Die unterschiedlichen Schulabschlüsse nach Klasse 10 werden in Abhängigkeit von der Anzahl der Erweiterungskurse und der erreichten Noten vergeben.
An einer KGS kooperieren die verschiedenen Schulzweige des dreigliedrigen Schulsystems mit einander unter einem gemeinsamen Dach. D.h., es werden Lehrerresourcen untereinander ausgetauscht und Fachräume gemeinsam genutzt. Die SuS sind jeweils den einzelnen Schulzweigen zugeordnet, es gibt an der KGS also nebeneinander Haupt-, Realschul- und Gymnasialklassen.
Gesamtschulen sind in verschiedenen Bundesländern und Regionen unterschiedlich stark vertreten. Dies liegt auch an den politischen Zielen der Landesregierungen und dem Verbot von Neugründungen in einigen Ländern.