Hallo!
S. 4:
„Schreib so, wie du sprichst – eine Anweisung, die wir auch heute noch in unseren Schulen finden, wenn ein Schüler z.B. sameln, nicht sammeln geschrieben hat und darauf aufmerksam gemacht wird, dass er doch zwei /m/ hören müsse. ‚Genau hören’ kann aber immer nur jemand der die richtige Schreibung schon kennt.“
NIEMAND hört zwei [m], da nur eins realisiert wird. Aber der Schreibkundige weiß, dass es sich hier um ein Silbengelenk handelt und damit in der phonologischen Wortform ein ambisilbischer Konsonant vorliegt, der zu beiden Silben gehört und deshalb einmal im End- und einmal imAnfnagsrand geschrieben wird.
Deshalb hat der Doppelkonsonant auch nicht direkt etwas damit zu tun, dass man den Vokal davor ungespannt spricht. Das liegt an der ersten Silbe, die somit einen Konsonanten im Endrand hat und somit geschlossen ist. Denn , und haben ebenfalls einen ungespannten Vokal. Hier legt nur deshalb kein Problem vor, weil die Schreibung der Laut-Buchstaben-Zuordnung entspricht und bei der Schreibung des Silbengelenks ein Buchstabe geschrieben wird, den man NICHT hört (ebenso Dehnungs-h und silbeninitiales-h).
Zu s. 6: Vokale klingen nicht "selbst", sondern immer abhängig von ihrem Kontext, denn sonst gäbe es ja nur eine Vokalqualität und nicht "lang" und "kurz". Geschlossene Silbe = "kurz", ungespannt, Offene Silbe = "lang", gespannt!
und Schreibung sind verschiedenen Urspungs. ist Silbengelenk und ist abhängig vom gespannten Vokal und steht im Kontrast zur ebenso phonologhischen -Schreibung.
Gruß
lb |