Kommentar von oblong am 20.03.2008 09:40:33 
Warum dieser Text ...
... im Fach Religion eingeordnet wurde, ist mir nicht ganz klar, incredible: Du unterrichtest doch dieses Fach nicht. Die Modernisierung des Bibeltextes geht an der biblischen Intention vorbei: es fehlt der Bezug zum Reich Gottes und zu den Eigenschaften Gottes im Umgang mit den Menschen - nicht um die Frage nach dem innerweltlichen Umgang mit dem mühelosen Einkommen. Ein etwas ratloser oblong

Kommentar von manuelisa am 23.03.2008 20:22:25 
Mir geht es ähnlich!
Ich versuche den Bogen zu finden, aber ich denke es ist für Schüler einfach viel zu platt und missverständlich formuliert. Im Gleichnis bemühen sich alle gleichermaßen um Arbeit; keiner will auf der faulen Haut leigen. Der Herr des Weinbergs gibt jedem, was er zusagt (nämlich das, was zum Leben nötig ist). Durch die Übertragung wird gerade die Fehlinterpretaion, der Neid auf ander egeschürt, der im Gleichnis überwunden werden soll.

Kommentar von incredible am 15.04.2008 00:39:23 
Zur Erklärung...
Es ging mir gerade darum, den Unterschied zwischen der menschlichen und der göttlichen Gerechtigkeit klar zu machen: Gott gibt allen gleich viel, die zu ihm finden wollen; es ist egal, ob sie ihr ganzes Leben lang bereits Gott gefolgt sind (sich abgeschuftet haben im Weinberg des Herrn) oder erst spät zu ihm gestoßen sind. Und: Keiner der Arbeiter hat Grund sich zu beschweren, denn: Jeder hat den vereinbarten Lohn erhalten. Die göttliche Gerechtigkeit läuft unserem Gerechtigkeitsverständnis zunächst zuwider. Das habe ich mit dem hier zur Verfügung gestellten Stegreiftext gemeinsam mit den Schülern thematisiert. Die kamen dabei ganz schnell selbst darauf, dass der 'Nachbar' wahrscheinlich gar nicht arbeitslos sein möchte und sich um Arbeit bemüht, aber bislang keine gefunden hat... Dieser Text ist (um das noch einmal zu betonen) als Transfer gedacht, nachdem das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg bereits behandelt worden ist. In der Folge hat meine fünfte Klasse die wesentlichen Unterschiede zwischen göttlich-christlichem und egozentrisch-weltlichem Verständnis von Gerechtigkeit selbst erkannt. Damit haben die SchülerInnen auch ihren eigenen Gerechtigkeitssinn thematisiert und in Frage gestellt. In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema Neid behandelt.

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