Adresse: Am Hof, Nähe Wallrafplatz, Hohe Straße, Dom, gebaut 1899 anlässlich des 100. Geburtstages des schlesischen Dichters August Kopisch, der die Ballade von den Heinzelmännchen zu Köln verfasste. Möglicherweise war aber das Dorf Cölln an der Spree gemeint, das Jahrhunderte zuvor zu Berlin eingemeindet worden war. Der Wortlaut des Gedichts: Wie war zu Köln es doch vordem / mit Heinzelmännchen so bequem / Denn war man faul, man legte sich / hin auf die Bank und pflegte sich / Da kamen bei Nacht, / eh' man´s gedacht,/ die Männlein und schwärmten / und klappten und lärmten / und rupften und zupften / und hüpften und trabten / und putzten und schabten, / und eh´ ein Faulpelz noch erwacht, / war all sein Tagewerk bereits gemacht! / Die Zimmerleute streckten sich / hin auf die Spän´ und reckten sich. / Indessen kam die Geisterschar / und sah, was da zu zimmern war, / nahm Meißel und Beil / und die Säg´ in Eil´, / sie sägten und stachen / und hieben und brachen, / berappten und kappten, / visierten wie Falken / und setzten die Balken. / Eh´ sich´s der Zimmermann versah, / klapp, stand das ganze Haus schon fertig da! / Beim Bäckermeister war nicht Not, / die Heinzelmännchen backten Brot. / Die faulen Burschen legten sich, / die Heinzelmännchen regten sich / und ächzten daher / mit den Säcken schwer / und kneteten tüchtig / und wogen es richtig / und hoben und schoben / und fegten und backten / und klopften und hackten. / Die Burschen schnarchten noch im Chor, / da rückte schon das Brot, das neue, vor! / Beim Fleischer ging es just so zu: / Gesell´ und Bursche lag in Ruh´; / indessen kamen die Männlein her / und hackten das Schwein / die Kreuz und Quer. / Das ging so geschwind / wie die Mühl´ im Wind. / Die klappten mit Beilen, / die schnitzten an Speilen, / die spülten, die wühlten / und mengten und mischten / und stopften und wischten. / Tat der Gesell´ die Augen auf, / wapp, hing die Wurst schon da / zum Ausverkauf! / Beim Schenken war es so: Es trank / der Küfer, bis er niedersank; / am hohlen Fasse schlief er ein, / die Männlein sorgten um den Wein / und schwefelten fein / alle Fässer ein / und rollten und hoben / mit Winden und Kloben / und schwenkten und sengten / und gossen und pantschten / und mengten und manschten. / Und eh´ der Küfer noch erwacht, / war schon der Wein geschönt / und fein gemacht! / Einst hatt´ ein Schneider große Pein: / der Staatsrock sollte fertig sein; / warf hin das Zeug und legte sich / hin auf das Ohr und pflegte sich. / Da schlüpften sie frisch / in den Schneidertisch / und schnitten und rückten / und nähten und stickten / und faßten und paßten / und strichen und guckten / und zupften und ruckten. / Und eh´ mein Schneiderlein erwacht, / war Bürgermeisters Rock bereits gemacht! / Neugierig war des Schneiders Weib / und macht sich diesen Zeitvertreib: / streut Erbsen hin die andre Nacht. / Die Heinzelmännchen kommen sacht: / eins fährt nun aus, / schlägt hin im Haus, / die gleiten von Stufen, / die plumpen in Kufen, / die fallen mit Schallen, / die lärmen und schreien / und vermaledeien. / Sie springt hinunter auf den Schall / mit Licht - husch, husch, husch, husch - / verschwinden all´. / Oh weh, nun sind sie alle fort, / und keines ist mehr hier am Ort: / man kann nicht mehr wie sonsten ruhn, / man muß nun alles selber tun. / Ein jeder muß fein / selbst fleißig sein / und kratzen und schaben / und rennen und traben / und schniegeln und bügeln / und klopfen und hacken / und kochen und backen. / Ach, daß es noch wie damals wär´! / Doch kommt die schöne Zeit / nicht wieder her.