Kurzbeschreibung: Ist die Weimarer Republik zerrieben worden zwischen den "Extremen von rechts und links"? War sie eine "Demokratie ohne Demokraten", ein Opfer der Selbstpreisgabe? Reinhard Kühnl stellt dar, wie sich das Machtgefüge der Weimarer Republik als Resultat einer steckengebliebenen Revolution herausgebildet hat. Er untersucht, welche Machtmittel die alten Eliten einerseits und die linken Kräfte andererseits zur Verfügung hatten und welche Strategien sie entwickelt haben. Die Zerstörung der Republik kann zugleich als exemplarischer Fall aufgefaßt werden: Da es nicht gelang, die Führungsgeschichten in Großwirtschaft, Militär und Staatsapparat demokratischer Kontrolle zu unterwerfen, konnten sie nationalistische Ideologien und Bewegungen nutzen und schließlich das demokratische Verfassungssystem gänzlich beseitigen.
Kurzbeschreibung: Unter Einbeziehung von Gesellschaft, Wirtschaft und politischem Denken fürht dieses Buch in die innen- und außenpolitischen Grundfragen der Weimarer Republik ein.
Der Leser wird sowohl über die wichtigsten Entscheidungssituationen informiert als auch über langfristige Konstellationszusammenhänge im Bereich von Gesellschaft, Staat und politischer Kultur.
Autor: Wolfgang Benz, Arnold Paucker, Peter Pulzer
Kurzbeschreibung: Die Autoren dieser Untersuchung bieten neue Forschungsergebnisse über Juden in der Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur der Weimarer Republik, angereichert mit biographischem und statistischem Material. Es wurden neue Denkansätze über Minderheiten in der deutschen Gesellschaft, die Stärken und Schwächen der Weimarer Demokratie und die Beurteilung von Antisemitismus und politischer Gewalt erarbeitet.
Wolfgang Benz, geboren 1941, ist Professor an der TU Berlin und Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung, außerdem Autor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen zur Zeitgeschichte, u.a. als Mitherausgeber der Enzyklopädie des Nationalsozialismus.
Kurzbeschreibung: Der Mannheimer Professor für Neuere Geschichte Gottfried Niedhardt hat eines der aktuellsten Nachschlagewerke zur Außenpolitik der Weimarer Republik vorgelegt. Es ist in der Oldenbourg-Reihe "Enzyklopädie Deutscher Geschichte" erschienen und überzeugt daher durch die charakteristische klare Gliederung in die einzelnen Zeitabschnitte. Im ersten Teil des Buches nimmt Niedhardt die historische Einordnung vor, die bestimmt ist durch den Versailler Vertrag und die deutschen Bemühungen zwischen Erfüllung und Revision. Themenschwerpunkte stellen dabei die Entspannungspolitik Stresemanns sowie die erneute Nationalisierung und das Revisionsbestreben nach 1930 dar. Im zweiten Teil betrachtet Niedhardt die Grundprobleme und Tendenzen der Forschung, geht dabei auf die Schwierigkeiten bei der Bearbeitung des Themas ein. Glanzstück und von besonderem Wert für Geschichts- und Politikstudenten ist der dritte Teil des Buches, der Quellen und Literatur zum Thema auflistet. Weil erst 1999 erschienen, können hier eine Menge aktueller Publikationen zum Thema aufgetan werden. Hilfreich ist zudem die kurze Chronologie am Ende des Buches, welche die wichtigsten Daten zum Auswendiglernen, z.B. zur Vorbereitung auf Klausuren, noch einmal auflistet. Fazit: Schon wegen der Aktualität ein Pflichtwerk bei der Beschäftigung mit Weimarer Außenpolitik.
Kurzbeschreibung: Für jeden Interessierten, der mehr über politische Strukturen und geistige Strömungen in der Weimarer Republik wissen möchte, ist das Buch absolut empfehlenswert. Eingängig geschrieben informiert es über die antidemokratische Rechte, die ihren Teil zum Scheitern der ersten deutschen Demokratie beigetragen hat.
Kurzbeschreibung: Es gibt eine ganze Fülle von Literatur über die gescheiterte Demokratie in der Weimarer Republik. Das meiste davon ist nur für Wissenschaftler verständlich, für den interessierten Laien nicht verwertbar. Und selbst Studenten können mit den Bücher oft nichts anfangen, da sie nach einmaligem Durcharbeiten" nur noch Staubfänger sind. Heinrich August Winklers Buch bietet da mehr. Es wird sich - dank glänzender Sprache, aktuellstem Stand und treffender Analysen als Standardwerk für diesen Bereich der Zeitgeschichte an der Uni durchsetzen (vielleicht neben der Darstellung von Eberhard Kolb, Die Weimarer Republik) und zudem aber auch den Platz im Bücherregal von Geschichtsfans finden. Neben der übersichtlichen Struktur und der verständlichen Sprache kann auch der Preis überzeugen, auch hier ist der Mittelweg zwischen wissenschaftlichem Fachbuch und Verkaufsrenner gefunden worden. Durchweg zu empfehlen für Studentinnen und Studenten und alle anderen Interessierten an der deutschen Geschichte.
Kurzbeschreibung: ... über die Weimarer Republik bietet der bewährte "Dederke". Zu den Fragen, zu denen Schulbücher nur Überblicke bieten können, erhält der Interessierte hier Hintergrundinformationen in der nötigen Tiefe.
Die gesellschaftlichen Verhältnisse und Gruppen (SPD,Zentrum,DDP,DVP,DNVP,KPD,NSDAP; Agrarier, Bürgertum, Gewerkschaften, Presse, Industrie) werden ebenso beleuchtet wie die regionalen Unterschiede und die Einzelheiten der Entwicklung von Anfang bis Ende der Republik, so zB die Versuche, die Reparationenfrage zu lösen und Deutschland aus seiner Isolation zu befreien. Der Leser gewinnt nicht nur schnell einen eigenen Eindruck der Zeit, sondern auch von gesellschaftlichen Mechanismen generell: Veröffentlichte Meinung, Lobbyismus, Wirtschaftspolitik u.a.
Kurzbeschreibung: Die Phase zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Beginn der Naziherrschaft ist für viele immer noch eine Grauzone der deutschen Geschichte. Man weiß zwar von der Existenz der Weimarer Republik, aber da die Sache ja relativ schnell scheiterte, meint man, nicht allzu vieler Informationen zu bedürfen. Das ist ein Trugschluss, denn die Weimarer Epoche ist immerhin der erste deutsche Versuch eines demokratischen Staates. Kenntnisse darüber können nie schaden, helfen sie doch, unser heutiges Weltbild in der Geschichte Deutschlands zu verorten.
Wer nach einer umfassenden, fundierten und zudem gut zu lesenden Einführung in die historische Entwicklung der Weimarer Republik sucht, ist mit dem Erwerb von Hans Mommsens Band Aufstieg und Untergang der Republik von Weimarbestens beraten. Historiker-Ikone Mommsen beherrrscht die in seiner Zunft seltene Kunst der genauen, aber nie überdetaillierten Beschreibung. Das ermöglicht einerseits Lesern mit wenig Kenntnisstand über die Jahre 1919-1933 einen guten Einstieg, andererseits wird jemand mit guten Vorkenntnissen durchaus noch Neues entdecken.
Für Mommsen ist die Weimarer Republik dabei weder "bloße Vorgeschichte des Dritten Reiches" noch betrachtet er sie unter rein innerdeutschen Aspekten. In der "außenpolitischen Penetration durch die Westmächte" sieht Mommsen vielmehr eine Mitursache der Instabilität dieses Systems. Mommsens "globale" Herangehensweise macht das Buch zwar nicht gerade dünner, dafür aber zu einer inhaltlich gewichtigen Arbeit, die der Weimarer Epoche in ihrer Vielschichtigkeit gerecht wird.
Zusätzlich verfügt der ursprünglich als Teil der Propyläen Geschichte Deutschlands entstandene Band über alle Ausstattungsmerkmale eines guten Geschichtsbuches (eine Zeittafel einmal ausgenommen): ausführliches Register, Abkürzungsverzeichnis, umfangreiche Bibliografie sowie eine Übersicht über sämtliche Kabinette (21 Stück in 14 Jahren!). Dieses Buch bietet alles, was man wissen muss, um die Weimarer Republik zu verstehen. --Joachim Hohwieler
Kurzbeschreibung: Weimar' scheint für die Rechtswissenschaft vielfach noch nicht in demselben Sinne Geschichte zu sein, wie andere Abschnitte der Vergangenheit. Zahlreiche Autoren haben die Republik von ihrem Ende her gedeutet. Sie suchten vor allem nach Ursachen für das Scheitern der Verfassung und die nationalsozialistische Herrschaft. Für diese Richtung überlagert also der Blick auf die jüngere denjenigen auf die etwas ältere Vergangenheit. Andere Autoren begreifen die Republik von den aus ihr zu ziehenden Lehren her. Was damals schlecht gewesen sei, sei in der Bundesrepublik besser gelungen. Über die Weimarer Verfassung nachzudenken heißt dann notwendig auch, über das Grundgesetz nachzudenken. Hier überlagert der Blick auf die Gegenwart denjenigen auf die Vergangenheit.Christoph Gusy stellt die Weimarer Republik als eigenständigen Abschnitt der deutschen Verfassungsgeschichte dar. Trotz der kurzen Dauer dieses Abschnitts stellen sich Auslegung und Anwendung zahlreicher Verfassungsnormen im Jahre 1920 völlig anders dar als im Jahre 1932. Solche Entwicklungen lassen sich nur angemessen beschreiben, indem man sie historisch begreift.Christoph Gusy behandelt in seiner Gesamtdarstellung der Weimarer Verfassung ihre Auslegung und Anwendung, ihre und Wirkungen.
Kurzbeschreibung: Ein vielfältiges Lesebuch zum Thema Weimarer Republik" haben Heinrich August Winkler und Alexander Cammann herausgegeben. Sie wählten eine Reihe zeitgenössischer Texte und historischer Analysen aus, die sich mit vielen Aspekten der Weimarer Republik auseinandersetzen. Auf die Etappen des Matrosen- und Soldatenaufstands wird ebenso eingegangen wie auf die Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts, die Ruhrbesetzung, Inflation und Hitler-Putsch, die Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten, linker und rechter Terror und vieles mehr. Abschnitte zu soziologischen kulturellen Einzelaspekten sind gleichfalls vertreten: das Aufkommen von Film und Hörfunks, das Bauhaus, Jazzmusik, Homosexualität, um nur einige zu nennen. Die Zusammenstellung der Texte folgt ungefähr einer Chronologie der Weimarer Jahre: Von den Wirren der Revolution nach dem ersten Weltkrieg über die Krisenjahre bis 1923, die Goldenen Zwanziger", den Niedergang der Republik bis zur Machtübernahme durch Hitler und die Nationalsozialisten. Zu den zeitgenössischen Autoren, die hier vertreten sind, gehören unter anderem Ernst Toller, Gordon A. Craig, Clara Zetkin und Klaus Mann. Als Rahmen dienen ein einführender Artikel des Mitherausgebers Winkler sowie fünf Analysen aus heutiger Sicht (etwa über die Auflösung der bürgerlichen Ordnung" und die Flucht in den totalen Staat") am Ende des Bandes.